„DAS WAR EINE DER HÄRTESTEN WOCHEN, DIE ICH JE DURCHGEMACHT HABE“ – VILI FIFITA

BODYCOMBAT wird 90! Anlässlich dieser besonderen Zahl erzählen uns die Presenter Dan Cohen, Rachael Newsham und Vili Fifita aus erster Hand von den Filmings zu dieser Release.

SARAH SHORTT:

Hallo Team! Wie ist die Choreografie für BODYCOMBAT 90 entstanden?

RACHAEL NEWSHAM:

Als Neuseeland Anfang August 2021 erneut im Lockdown war, hatten wir gerade Release 89 gefilmt. Wir befanden uns gerade in der Postproduktionsphase, in der wir die Choreonotizen fertigstellten und die Masterclass für die Release bearbeiteten. Für Release 90 begannen wir mit der Auswahl der Musik, aber weiter waren wir noch nicht gekommen.

Der Lockdown hat alle Pläne durchkreuzt. Während wir beim letzten Lockdown im Jahr 2020 die Release (BODYCOMBAT UNITED) bereits im Studio unterrichtet hatten und sie ihren normalen Entwicklungsprozess durchlaufen hatte, musste bei BODYCOMBAT 90 alles aus der Ferne entwickelt werden.

Wir haben die gesamte Release per Videotelefonie entwickelt, und wie jeder weiß, der schon einmal versucht hat, aus der Ferne mit anderen zusammenzuarbeiten, kann das eine ziemliche Herausforderung sein. Bei einer Person war die Musik an, bei der anderen nicht. Wir versuchten, das Training zu machen, und sobald jemand sprach, wurde die Musik leise. Dan hatte also die Musik in seiner Garage an und ich versuchte mich daran zu erinnern, wie die Musik klang, wenn ich plötzlich wieder nichts hörte ... Kurzum: Es war nicht leicht.

Was die Choreografie angeht, haben wir uns entschieden, sie einfach zu halten und Bewegungen zu verwenden, die sich bewährt haben und von denen wir wussten, dass sie gut funktionieren. Glücklicherweise hat BODYCOMBAT eine erfolgreiche Formel, die es uns ermöglicht, auch unter extremen Bedingungen ein wirklich tolles Workout zu liefern.

Wie ist die Musik in dieser Release?

DAN COHEN:

In jeder Release gibt es immer ein oder zwei Momente, in denen die Bewegung und die Musik vollständig miteinander verschmelzen, das sind dann die echten Highlights. Bei BODYCOMBAT 90 haben wir uns darauf konzentriert, die Musik in den Vordergrund zu stellen, und ich glaube, dass es in jedem einzelnen Track einen magischen Moment gibt, weil die Musik so vielfältig ist. Weil wir die Choreografie nicht zu komplex gemacht haben, kann die Musik richtig herausstechen und das Besondere dieser Release sein.

Track 7, Muay Thai, erinnert mich auch an BODYCOMBAT 21, das war die erste Release, die Rach und ich choreografiert haben. Er hat einen Bass-Sound, den wir schon lange nicht mehr im Programm hatten, und ich glaube, die Leute werden ihn lieben.

RACH:

Dich erwartet eine großartige Playlist! Ich war so verliebt in die Musik dieser Releases, dass ich sie buchstäblich jeden Tag in meiner Garage auf Repeat gespielt habe, und weil ich so lange allein war, hatte ich das Gefühl, dass ich in jeden einzelnen Track eingetaucht bin.

„Bei BODYCOMBAT 90 haben wir uns darauf konzentriert, die Musik in den Vordergrund zu stellen, und ich glaube, dass es in jedem einzelnen Track einen magischen Moment gibt, weil die Musik so vielfältig ist. Weil wir die Choreografie nicht zu komplex gemacht haben, kann die Musik richtig herausstechen und das Besondere dieser Releases sein.“ – Dan Cohen

Was sind eure Highlights dieser Release?

VILI:

Ich glaube, die Teilnehmer*innen werden besonders das Feeling bei Kung Fu lieben. Es gibt einige Bewegungsmuster, die wir bei BODYCOMBAT schon lange nicht mehr gesehen haben, und ich weiß, dass sie gut ankommen werden. Der Track erfordert viel Konzentration und Fokus, wenn es um Dinge wie die Positionierung der Hände geht.

Ich mag 7 besonders, weil er sich wie ein Marathon anfühlt! Er hat meine Fitness wirklich herausgefordert und mich bis an meine Grenzen gebracht – und das tatsächlich schon in der ersten Hälfte des Tracks ... Ich brauchte meine ganze innere Stärke, um die Ziellinie zu erreichen, haha!

RACH:

Der neue Move in Track 5 ist ziemlich cool. Wir haben uns schon lange auf die Bodenarbeit konzentriert, die es uns ermöglicht, die Herzfrequenz im zweiten Teil richtig hochzutreiben. Wir haben nach einer neuen Bewegung gesucht, die sich frisch anfühlt, aber nicht zu schwierig ist und trotzdem die Herzfrequenz in die Höhe treibt. So sind wir auf einen modifizierten Touchdown gekommen. Wir haben ihn mit einer Boxbewegung kombiniert, die aus einem Jab und einem Cross besteht, und er ist eine tolle Fußarbeit, um unsere Boxfähigkeiten zu verbessern. Beim Boxen musst du dich darauf konzentrieren, wie du deine Schläge platzierst, aber es ist auch wichtig, deine Beinarbeit zu trainieren. Die Bewegung ist sehr einfach, aber hilft uns, unsere Beweglichkeit und Koordination zu verbessern.

Wie Vilz schon gesagt hat, gibt es diesen massiven Track 7, bei dem du einfach so lange weitermachst, bis du aufgeben willst! Du kommst an einen Punkt, an dem du denkst: „Das war's dann wohl“, und dann kommen wie aus dem Nichts vier weitere Wiederholungen der Combo! Hier geht es um explosive Ausdauer ... du musst nur durchhalten in diesem Track.

DAN:

Ja, ich schließe mich Rach an. Ich glaube, die drei Punkte, die mir persönlich besonders gut gefallen haben, waren die Tracks 5, 6 und 8, weil die Kombination aus Musik und Bewegung so perfekt zusammenpasste. Track 8, All You Ever Wanted, ist meine Lieblingschoreografie, und Rach hat sie einfach so großartig umgesetzt.

Wie sah das Filming aus?

VILI:

Das war eine der härtesten Drehwochen, die ich je erlebt habe, weil wir nicht so üben konnten, wie wir es sonst tun. Die Probewoche war überhaupt nicht normal und jeder Tag war ein Risiko, denn wenn einer von uns krank wurde, musste die ganze Produktion unterbrochen werden. Alles war dicht. Wir konnten nicht in der Turnhalle üben und wir hatten keine Bühnenproben. Alle unsere Proben fanden in den Centros [Proberäume im LES MILLS International] statt. Wir haben auch bei Dan zu Hause geprobt – auf seiner Terrasse – weil andere Teams das Büro brauchten. Ich war besonders vorsichtig, weil seine ganze wunderbare Familie da war, und ich wollte seine Kinder nicht gefährden.

Es ist großartig, mit Rach und Dan zusammenzuarbeiten. Rachael bekommt definitiv die Goldmedaille dafür, dass sie alle Proben mit Maske absolviert hat. Das ist nicht einfach und sie hat trotzdem maximale Performance erzielt. Ich habe großen Respekt vor ihr – sie ist eine wahre Superheldin.

RACH:

Nichts daran war einfach. Ich bin nie nervös, wenn ich zu Filmings gehe oder auf der Bühne stehe, außer vielleicht beim ersten Mal, wenn wir eine neue Release unterrichten. Aber dieses Mal war mein Adrenalin auf einem anderen Level. Mein Mund war staubtrocken. Als ich die Bühne betrat, dachte ich: „Oh mein Gott, ist das meine Stimme im Mikrofon? Wow, die Musik ist wirklich laut. Ich trage keine Gesichtsmaske. Okay, man kann mein ganzes Gesicht sehen. Wow.“ Weißt du, es war seltsam und die Social-Distancing-Maßnahmen am Set haben dazu geführt, dass sich alle auf Messers Schneide befanden. Es herrschte eine Intensität, die normalerweise nicht vorhanden ist. Ich würde es als eine starke Sensibilität beschreiben.

VILI:

Um ehrlich zu sein, war ich einfach nur froh, dass wir es überhaupt zum Filming geschafft haben. Bis zu dem Tag waren wir besorgt, dass die Regierung Alarmstufe vier ausrufen könnte, was einen Produktionsstopp zur Folge gehabt hätte. Wir haben nur versucht, uns mental und körperlich darauf vorzubereiten, obwohl wir nicht wussten, ob es tatsächlich passieren würde. Wir bekamen die Bestätigung erst um 18 Uhr am Abend vor den Dreharbeiten.

Als wir am Set ankamen, war ich einfach nur glücklich, dort zu sein. Ich kannte meine Choreografie, ich hatte meine Coaching-Konzepte und es war einfach toll, den Tag zu erleben. Es fühlte sich an, als ob mir eine große Last von den Schultern genommen worden war. Es war eine große Erleichterung, einfach zu unterrichten und meine Tracks zum Leben zu erwecken.

„Das war eine der härtesten Drehwochen, die ich je erlebt habe, weil wir nicht so üben konnten, wie wir es sonst tun. Die Probenwoche war überhaupt nicht normal, und jeder Tag war ein Risiko, weil wir wussten, dass, wenn einer von uns krank wird, die ganze Produktion unterbrochen wird.“ – Vili Fifita

Wie hat sich der Lockdown auf euer Coaching bei der Release ausgewirkt?

VILI:

Es war schwer, eine Verbindung zu den anderen herzustellen, ohne dass es gezwungen wirkte. Selbst am Drehtag mussten wir auf der Bühne Abstand halten, aber trotzdem versuchen, es natürlich aussehen zu lassen. Wenn wir uns zum Beispiel unterhielten und Feedback bekamen, dachte ich im Hinterkopf: „Okay, ich muss einen Abstand von zwei Metern einhalten; sobald ich aufhöre zu sprechen, muss ich meine Maske aufsetzen. Ich darf nicht vergessen, mir die Hände zu desinfizieren.“

Im Nachhinein kann ich feststellen, dass mich diese Release zu einem starken und insgesamt besseren Instruktor gemacht hat. Sie hat mich gelehrt, auch unter den extremsten Bedingungen Leistung zu erbringen. Ich weiß jetzt, dass ich sie hervorholen kann, egal was passiert. Es ist, als hätte ich mir einen Panzer zugelegt.

RACH:

Es war eine ganz andere Erfahrung für mich – über einen sehr langen Zeitraum keinen Körperkontakt mit jemandem zu haben. BODYCOMBAT 90 ist ein Einblick in meine Welt während des Lockdowns. Es zeigt, wie ich mit mir selbst geredet habe und wie ich mir geholfen habe, die Zeit der Isolation zu überstehen. Ich habe in meinem Coaching wirklich meine eigene persönliche Reise zum Ausdruck gebracht. Der innere Dialog brach aus mir heraus und konnte es kaum erwarten, rauszukommen. Es war keine Absicht, sondern kam ganz von selbst.

Wenn du dir die Masterclass anschaust, wirst du sehen, dass all das in meinem Coaching zum Vorschein kommt – all der Kampf und die innere Motivation, in Bewegung zu bleiben und sich zu konzentrieren, kommen wirklich zum Vorschein. Das ist etwas ganz Besonderes, denn ich war wie ein Vogel im Käfig, dem man plötzlich erlaubt hat, zu fliegen. Wenn sich die Leute das Video ansehen, werden sie sehen, dass ich auf eine andere Art und Weise mittendrin bin. Es war etwas Persönliches für mich. Bei allem, was in der Welt vor sich geht – niemand von uns weiß, wie die Zukunft aussieht. All diese motivierenden Coaching-Sprüche auf der hohen Ebene 3 kamen heraus, weil ich mir einfach selbst helfen wollte, dafür zu kämpfen.

Auffällig ist auch, dass ich in dieser Class nicht ein einziges Mal den Text gesungen habe, obwohl ich das sonst sehr gerne tune! Da wir verschiedene Versionen der Tracks haben, die für die abschließende Masterclass verwendet werden (für verschiedene Länder, Virtual, LES MILLS+ usw.), dürfen wir die Texte während der Dreharbeiten nicht singen. Aber wenn du in meine normalen Classes im Fitnessstudio kommst, singe ich gerne die Texte und nutze sie, um die Leute zu motivieren.

DAN:

Seit Beginn des Lockdowns in Neuseelands [Anfang August 2021] habe ich keine Live-Classes mehr unterrichtet. Es war die längste Pause, die ich je hatte, weil ich seit meinem 18. Lebensjahr so ziemlich jede Woche unterrichtet habe und deshalb wollte ich ohnehin eine Auszeit nehmen.

Die Auszeit von den täglichen Classes hat es mir auch ermöglicht, ein völlig neues Konzept für BODYCOMBAT 90 zu entwickeln. Einer der Nachteile, wenn man 20 bis 30 Classes pro Woche unterrichtet, ist, dass man dazu neigt, zu festgefahren zu sein und immer wieder dasselbe zu konzipieren. Das kann vor allem dann passieren, wenn du mehrere Programme unterrichtest: Du verwendest dann in allen Classes dieselbe Terminologie und alles beginnt zu verschmelzen, auch wenn sich die Programme im Kern deutlich unterscheiden. Wenn du nur sehr wenig Zeit hast, um ein Skript zu schreiben oder dich neu zu erfinden, kann es passieren, dass sich alles gleich anhört. Du hast nur wenig Zeit, einen Schritt zurück zu machen und dich zu fragen: „Welches Ziel will ich erreichen? Was will ich mit diesem Track erreichen?“

Meiner Meinung nach tust du dir keinen Gefallen, wenn du dir keine Auszeit nimmst. Durch meine Auszeit von Live-Classes konnte ich mich darauf konzentrieren, mein eigenes Wissen und meine Fähigkeiten als Instruktor zu verbessern. Wenn du dir BODYCOMBAT 90 ansiehst, wirst du wahrscheinlich das beste Coaching erleben, das ich je zustande gebracht habe.

Gibt es irgendwelche Anekdoten, die du aus diesem Prozess erzählen kannst?

DAN:

Rach wäre fast gestorben, weil sie ihre Maske bei den Proben nicht abnehmen wollte. Es waren nur sie und ich, wir trainierten in einem belüfteten Gebäude und im Umkreis von Hunderten von Kilometern gab es niemanden, aber sie hatte Angst, dass „Big Brother“ zusieht und sie eine Strafe aufgebrummt bekommt, wenn sie die Maske abnimmt – obwohl man die Maske beim Sport abnehmen darf. Und so wäre sie fast erstickt, weil sie nicht richtig atmen konnte.

RACH:

Haha ja. Ich finde auch, dass der Anfang des Warmups wie der Vorspann von Harry Potter klingt. Da gibt es diese Stelle, an der es „ding ding ding“ macht und es klingt wie der Zug, der in Hogwarts einfährt oder so. Vilis Frau Khiran [Huston] ist ein großer Harry Potter-Fan, also habe ich sie gefragt, was ich sagen könnte, um am Anfang des Tracks darauf Bezug zu nehmen. Am Ende erwähnte ich das Gleis neundreiviertel. Harry Potter-Fans werden den Witz verstehen!

Lies mehr zu den Q1'22 releases