KLEINE GRUPPEN, GROSSER ERFOLG

Kennst du dieses ungute Gefühl, wenn du den Kursraum betrittst und siehst, dass nur drei einsame Teilnehmer auf dich warten? Kleine Gruppen können zwar schwieriger zu unterrichten sein, doch es gibt auch positive Seiten. Wir haben Instruktoren aus dem globalen Tribe gebeten, ihre Tipps mit uns zu teilen. Wie reagieren sie, wenn die Teilnehmerzahl mal etwas spärlicher ausfällt als sonst?

  1. POSITIV BLEIBEN

Gemma Keatch: „Ich gehe das Ganze positiv an. In der Einleitung sage ich so etwas wie ‚Toll, dass ihr heute da seid. Heute können wir uns voll und ganz auf eure Technik konzentrieren. Ich kann euch individueller betreuen und eure BODYPUMP Moves perfektionieren‘. Den meisten Teilnehmern gefällt es, mehr Aufmerksamkeit von mir zu bekommen.“

Rosallyn Celle: „Ich halte mir vor Augen, dass die Teilnehmer, die da sind, auf ihr Ziel hinarbeiten, gesünder zu werden und dass sie eine gute Class verdient haben – egal, wie viele da sind. Wenn die Gruppe kleiner ist, dann sage ich den Teilnehmern: ‚Heute ist Kleingruppentraining angesagt!‘

Niklas Göransson: „Bleib immer positiv. ‚Wow, wir haben heute richtig viel Platz uns zu bewegen. Das bedeutet wir können besonders große Bewegungen machen und so noch mehr aus dem Workout herausholen.‘“

Marty Friedel: „Am wichtigsten ist es, die Mitglieder die DA SIND, anzuerkennen und nicht die Aufmerksamkeit auf die zu lenken, die NICHT da sind. Du solltest das Ganze positiv verpacken und den Teilnehmern das Gefühl geben, dass ihre Anwesenheit wichtig ist.“

Jade Massoutier: „Ich beginne die Class damit, dass ich den Teilnehmern sage, wie froh sie sein können, heute so viel Platz zu haben und dass ich sie heute ganz besonders leidenschaftlich tanzen sehen möchte!“

  1. DIE MITGLIEDER FEIERN, DIE GEKOMMEN SIND

Julie Corbett: „Wer zählt, sind die Teilnehmer, die vor dir stehen. Es ist ihr Workout und dafür sind sie gekommen. Ihnen ist es egal, wie viele Menschen um sie herum sind. Egal, also, ob 2 oder 32... Du gibst immer dein Bestes.“

Tara Taylor: „Ich sage nie Dinge wie ‚Wo sind denn heute alle?‘ Ich finde das würdigt die herab, die tatsächlich da sind. Ich spreche ihnen lieber nach der Class ein Lob aus, dass sie es in dieser hektischen Zeit hierhergeschafft haben.“

Liz Collins: „Der beste Rat, den ich dazu bekommen habe, war: Feiere die Teilnehmer, die da sind! Das hat meine Einstellung von Grund auf verändert (und meine Teilnehmerzahlen sind ganz nebenbei nach oben gegangen).“

Ning Yu: „Sei präsent für die Teilnehmer, die gekommen sind und mach dir keine Gedanken über die, die gar nicht da sind. Wenn deine Classes die Teilnehmer mitreißen und motivieren, dann kommen sie von ganz allein.“

Ryan McLaughlin: „Konzentriere dich auf die Teilnehmer, die vor dir stehen. Gerade im Sommer, bei schönem Wetter, an Feiertagen oder zur Ferienzeit, wenn viele im Urlaub sind oder volle Terminkalender haben, dann kann das schon mal passieren... Sei für die Teilnehmer da, die sich die Zeit genommen haben, um zu deiner Class zu kommen.“

Hillevi Se: „Eine Sache solltest du NICHT tun: dich auf die Teilnehmer fokussieren, die gar nicht da sind. Als ich im April 2010 damit begann, Gruppenfitnesskurse zu besuchen, waren die Classes immer wahnsinnig gut besucht – mit 20-50 Teilnehmern. Im Sommer sah das allerdings anders aus. Es gab ein paar Instruktoren, die am Anfang des Kurses Dinge sagten wie ‚Wo ist denn der Rest?‘ oder ‚Haben die keine Lust mehr, zu kommen?‘ Damit zeigten die Instruktoren ganz klar, dass sie sich mehr auf die Teilnehmer konzentrierten, dich nicht da waren, anstatt auf uns, die ja gekommen waren. Das war für mich ein ziemlicher Motivations-Killer. Ich wusste nicht, wo die anderen waren, warum sie nicht da waren und es war mir ehrlich gesagt auch egal. Alles, was ich wusste: Ich war da. Nur schien der Instruktor das nicht wahrzunehmen. Das hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt. Wenn ich heute selbst unterrichte, achte ich daher darauf es meine Kursteilnehmer nicht spüren zu lassen, wenn ich enttäuscht darüber bin, dass wenige gekommen sind.“

„Nur du siehst, wie viele Teilnehmer da sind. Alle anderen sehen nur dich.“

  1. PASSE DIE CLASS AN DIE BEDÜRFNISSER DEINER TEILNEHMER AN

Kylie Gates: „Vor kurzem habe ich BODYBALANCE an einem Samstag um 15.10 Uhr unterrichtet. Es war sehr ruhig und die Mitglieder baten mich, die Musik ein bisschen leiser zu drehen, also nutzte ich die Gelegenheit, die Class ruhiger zu gestalten und besonders viele Yogaelemente einzubauen, mehr Acht auf die Atmung zu geben, die Technik der Teilnehmer stärker zu korrigieren, auf fließende Bewegungen zu achten und einfach intensiver auf jeden Einzelnen einzugehen.“

Rachael Newsham: „Wenn du noch nicht lange Instruktor bist, dann hängt dein Selbstbewusstsein oft davon ab, wie viele Kursteilnehmer du hast – sowohl im positiven als auch negativen Sinne. Wenn dir das passiert, dann versetze dich in die Lage der Teilnehmer und halte dir vor Augen, warum sie zu deiner Class kommen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und kommt aus den verschiedensten Gründen zu dir.

Mittlerweile unterrichte ich alle Arten von Kursen und lass mich dir eines sagen: Größer ist nicht immer besser! Auch wenn große Kurse natürlich eine besondere Energie versprühen und ein Erlebnis sind, ist es nicht immer die Masse, die eine tolle Class ausmacht, denn dabei leidet gerne auch mal die Individualität, die du wiederum bei kleineren Gruppen hast.

Wenn du kleinere Classes hast, dann versuche, deine Aufmerksamkeit auf die einzelnen Kursteilnehmer zu lenken. Finde heraus, was sie in dieser Class von dir brauchen und nutze den geistigen Freiraum, den dir eine kleinere Gruppe bietet. In kleinen Gruppen können deine Teilnehmer besonders viel lernen. Nutze das aus. Bei BODYCOMBAT, zum Beispiel, gehe ich intensiv auf die Technik ein. Bei SH’BAM wähle ich dann gerne Lieder mit Dialog oder etwas besonders Unterhaltsames, das meine Teilnehmer mitreißt und mich zum DJ oder Party Host macht.“

Hayley Gaspar: „Ich finde, dass uns kleine Classes die Möglichkeit geben, persönlicher auf die Teilnehmer einzugehen. Wir nehmen jeden Teilnehmer genau wahr, was eine großartige Möglichkeit ist, um persönliche Bindungen aufzubauen.“

Angela Levins: „Egal, ob einer oder 20. Deine Teilnehmer brauchen dieses Workout. Sie haben sich die Zeit genommen, um zur Class zu kommen. Es geht um ihre Erfolge. Unterrichte die Menschen, die vor dir stehen. Passe die Tracks bei Bedarf an. Baue die ein oder andere Challenge ein. Sorge einfach dafür, dass alle Spaß haben.“

Steve Tansey: „Binde die Teilnehmer stärker mit in die Class ein. Motiviere sie, dir die Energie zurückzugeben und mehr aus sich herauszugehen. Oder frag sie zu Beginn der Class, welche Tracks sie sich heute wünschen, um sie aktiv mit einzubinden.

Achte immer darauf, mit deinen Gedanken im Kursraum zu bleiben. Das kann bedeuten, dass du von der Norm abweichen musst. Bei einer geringeren Teilnehmerzahl sind die Schwingungen automatisch anders. Individuelle Interaktion ist wichtiger als Performance oder die Motivation durch den Instruktor.“

  1. FOKUS AUF INTERAKTION

Lunar Lu: „Mir macht es großen Spaß, kleine Classes zu unterrichten, da ich so viel individueller auf die Teilnehmer eingehen kann. In kleineren Gruppen kann ich kann spezifisch mit ihnen arbeiten.“

Marc Downey: „Kleinere Gruppen sind die perfekte Gelegenheit, um deine Mitglieder besser kennenzulernen. Unterhalte dich vor Beginn der Class kurz mit allen. Das hilft dir dabei, währenddessen eine stärkere Bindung aufzubauen. Präsent zu sein und den Teilnehmern zu zeigen, dass sie dir wichtig sind, sorgt dafür, dass sie Spaß haben und gerne wiederkommen.“

Rebekah Nutter: „Kürzlich habe ich eine Class mit drei Teilnehmern unterrichtet. Ich fand es GROSSARTIG, und sie auch. Das war eine tolle Gelegenheit, WIRKLICH auf sie einzugehen. Ein Teil der Class war wie ein Personal Training, wo ich mich voll und ganz auf sie und ihre Ausführung konzentrieren konnte. Im anderen Teil trainierte ich direkt neben ihnen und forderte sie auf diese Weise ganz besonders. Es war toll, so eng mit ihnen zu arbeiten.“

Clinton Fitzgerald: „Ich habe jahrelang kleine Gruppen unterrichtet. Zu Randzeiten, in Kleinstädten... Der Schlüssel für eine gute Class ist es, eine echte Bindung zu den Teilnehmern aufzubauen. Was gibt ihnen das Gefühl, wahrgenommen zu werden? Welcher Unterrichtsstil spricht sie an? Welche Musik mögen sie?

Erika Jeanne Foster: „Ich denke immer daran, was mir mein Trainer mal sagte: ‚Es geht nicht darum, was du sagst, sondern darum, welches Gefühl du den Teilnehmern gibst.‘ Wenn du kleinere Gruppen unterrichtest, ist das eine Möglichkeit für ganz gezieltes Coaching und du kannst eine echte Bindung zu den Menschen im Kursraum aufbauen. Für uns Instruktoren sind mitreißende Classes, die bis auf den letzten Platz gefüllt sind oft das Maß der Dinge. Und natürlich: Sie machen Spaß und motivieren, doch sie sind nicht das einzig Wahre. Wenn ein Teilnehmer gezielt von dir gecoacht wird und das Gefühl bekommt, dass du persönlich auf ihn eingegangen bist und ihm geholfen hast, dann wird er den Kursraum glücklicher und motivierter verlassen als wenn er nur einer von vielen war. Er fühlt sich wahrgenommen.“

Sarah Louise Norman: „Gestalte die Class persönlicher und baue eine Bindung zu den Teilnehmern auf.“

Holly Amber Rio Gardiner: „Ich habe schon mehrmals LES MILLS GRIT mit nur 1-3 Teilnehmern unterrichtet. Ich hatte auch schon mal eine GRIT Class mit zwei Anfängern und zwei sehr erfahrenen Teilnehmern. Von außen betrachtet hätten sie nicht unterschiedlicher sein können, doch es funktionierte wunderbar und alle Teilnehmer sagten mir danach, dass ihnen die Class etwas gebracht hatte. Die beiden Erfahrenen sagten mir, dass sie härter trainiert hatten als sonst und es gefiel ihnen, stärker gefordert zu werden. Die Anfänger sagten, es half ihnen, die Bewegungsabläufe herunterzubrechen und besser zu verstehen. In vollen Kursen fühlten sie sich immer etwas verunsichert und verloren.

Ich glaube jeder von uns bekommt erstmal ein ungutes Gefühl, wenn er den Kursraum betritt und kaum Leute da sind. Trotzdem sind es genau diese Classes, die mir am meisten in Erinnerung bleiben.“

Rachael Newsham: „Mittlerweile unterrichte ich alle Arten von Kursen und lass mich dir eines sagen: größer ist nicht immer besser!“

  1. UNTERRICHTE MIT DERSELBEN ENERGIE WIE SONST

Ben Main: „Da habe ich mehrere Tipps:

  • Wenn die Gruppe sehr klein ist, dann unterrichte nicht auf der Bühne, sondern misch dich unter die Teilnehmer.
  • Vergiss das Skript und improvisiere.
  • Achte besonders darauf, eine persönliche Bindung aufzubauen.
  • Und was wahrscheinlich am wichtigsten ist: Unterrichte mit derselben Energie, wie du es auch sonst tun würdest. Die Mitglieder wollen eine unvergessliche Class. Nur du siehst, wie viele Teilnehmer vor dir stehen. Alle anderen sehen nur dich.“

Scott Nguyen: „Es ist egal, wie groß die Gruppe ist – ob einer oder 100. Unterrichte so, als wäre der Kurs bis auf den letzten Platz gefüllt – mit derselben Energie und denselben Coaching-Skills.“

Leigh Garner: „Erst stelle ich mir vor, dass ich vor einer Menge stehe, die so groß ist, dass sie das Wembley Stadion füllen könnte, um mich in die richtige Stimmung zu bringen. Dann stelle ich mir vor, dass der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt ist, um energiegeladen zu bleiben, und letztendlich freue ich mich über die wenigen Teilnehmer und interagiere mit ihnen, um ihnen ein persönliches Trainingserlebnis im Boutique-Stil zu bieten.“

Steve Barter: „Mein Ziel ist es immer, mit Leidenschaft zu unterrichten. In kleinen Gruppen mit ein oder zwei Teilnehmern ist das sogar noch wichtiger, denn sie haben sich die Mühe gemacht, um ins Studio zu kommen und mit dir zu trainieren. Es ist nur fair, sie mit derselben Energie zu unterrichten wie eine größere Gruppe“.

Michelle Lynn: „Egal, ob drei oder 30 Teilnehmer. Ich habe Energie für 100 Menschen im Raum. BODYJAM ist einfach magisch. Tanzen macht glücklich und ich versuche dieses Gefühl in jeder einzelnen Class herüberzubringen.

Wenn ich mal keine Energie oder einfach einen schlechten Tag habe, dann stelle ich mir vor, dass Gandalf jederzeit ins Studio spazieren könnte. Und wenn alles nichts hilft, dann halte ich mir vor Augen, wie gesegnet wir sind, wie sehr ich BODYJAM liebe und wie traurig ich wäre, wenn ich es nicht mehr unterrichten könnte. Dann unterrichte ich meine BODYJAM Class als wäre es meine letzte.“

  1. LASS DEIN EGO ZU HAUSE

Marlon Woods: „Meine drei Top-Tipps:

  1. Denk daran, warum du das tust, was du tust. Wenn du mal wenige Kursteilnehmer hast, dann halte dir vor Augen, warum du Instruktor geworden bist. Manchen geht es darum, auf der Bühne zu stehen, möglichst viele Teilnehmer zu haben oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Das wird dich langfristig nicht weiterbringen. Du brauchst tiefere Beweggründe. Wenn dir das ‚Warum‘ noch nicht klar ist, dann nutze kleine Gruppen, um mit den Menschen vor dir in Verbindung zu treten. Versuche herauszufinden, warum du Instruktor geworden bist.
  2. Wer sich von einer geringen Kursteilnahme herunterziehen lässt, der hat vergessen, warum er Instruktor geworden ist. Es geht nicht um uns und unser Ego, sondern um die Menschen, die vor uns stehen. Erinnere dich an deine Beweggründe. Es geht darum, die Welt zu einem fitteren Planeten zu machen – und nicht um Teilnehmerzahlen.
  3. Du weißt nie, wer die Menschen dahinter sind. Du weißt nie, was sie gerade durchmachen. Egal, ob es eine Person ist oder 100. Sie sind gekommen, weil sie an deiner Class teilnehmen wollten. Erkenne an, dass sie sich die Zeit genommen haben. Zeig ihnen, wie sehr du es schätzt, dass sie Zeit investieren, um sich zu verändern.“

Cat Guerra: „Du musst dein Ego zurückstellen und dir vor Augen halten, warum diese Teilnehmer sich die Zeit genommen und sich die Mühe gemacht haben, zu deiner Class zu kommen. Wenn es eine Bühne gibt, dann unterrichte ich unten zwischen den Teilnehmern und fordere sie auf, näherzukommen. In Cycling Classes gehe ich runter in die erste Reihe und trainiere mit ihnen gemeinsam. Je geringer der Abstand zu den Teilnehmern und je persönlicher die Class, desto besser.“

Jace Ago: „Sei für die Teilnehmer da. Zeige Interesse und sorge dafür, ihnen ein positives Trainingserlebnis zu bieten. Denk daran, warum du es machst. Am Ende des Tages geht es um sie – nicht um uns Instruktoren.“

Kim-Saskia Risser-Eade: „Mir hat es sehr geholfen, mir vor Augen zu halten, dass die Teilnehmerzahl nicht die Qualität meiner Classes oder meinen Wert als Instruktor widerspiegelt. So ist das Leben. Jeder von uns hat mal stressige Phasen, schwere Zeiten, einen vollen Terminkalender... Es gibt so viele Faktoren. Wenn jemand fragt: ‚Wo sind denn alle?‘ Dann lautet meine Antwort: ‚Die wichtigen Personen sind hier.‘ Sorge dafür, dass die Class unvergesslich wird. Es geht nicht um dich und deinen Auftritt auf der Bühne, sondern um die Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, vorbeizukommen und die an sich arbeiten wollen. Sie haben es verdient, das bestmögliche Trainingserlebnis zu bekommen.“

  1. DIE VORBEREITUNG IST DIESELBE, UNABHÄNGIG VON DER TEILNEHMERZAHL

Sara Snoek Postalwait: „Ich liebe kleine Gruppen! Ich unterrichte oft nur zwei oder drei Teilnehmer. Ich habe auch schon Einzelpersonen trainiert. Und es hat großen Spaß gemacht! Anfänger haben so die Möglichkeit mehr Aufmerksamkeit bei Themen wie Ausführung und Technik zu bekommen. Erfahrene Teilnehmer haben die Möglichkeit, stärker an ihre Grenzen zu gehen. Und ich habe Zeit, etwas lockerer zu sein. Klar, die Energie ist natürlich eine andere als wenn der Raum zum Bersten voll ist, doch auch die wenigen Teilnehmer haben sich die Mühe gemacht, in Studio zukommen. Ich habe mir die Mühe gemacht, mich auf die Class vorzubereiten und gemeinsam geben wir unser Bestes!“

Dave Kyle: „Die Vorbereitung ist immer dieselbe. Du solltest immer dein Bestes geben, präsent sein und den Teilnehmern ein mitreißendes Trainingserlebnis bieten!

Wenn wenige Kursteilnehmer da sind, dann hat das nichts mit dir persönlich zu tun. Erinnere dich daran, warum du hier bist. Nutze die Gelegenheit, um für die einen Unterschied zu machen, die da sind. Die Menschen, die vor dir stehen – egal, wie wenige es sind – haben sich die Zeit genommen, um an deiner Class teilzunehmen und sich von dir inspirieren zu lassen.

Das ist deine Gelegenheit, die Class ganz persönlich zu gestalten. Denk daran: Aus Sicht der Teilnehmer ist es egal, ob sie allein im Raum oder in einer großen Gruppe sind. Solange du Interesse zeigst, sie unterstützt und ihnen ein unvergleichliches Trainingserlebnis bietest, sind sie zufrieden – denn deshalb sind sie da. Denk daran: Deine Teilnehmer erinnern sich kaum daran, was du gesagt hast, aber umso mehr daran, welches Gefühl du ihnen vermittelt hast.

Steck sie mit deiner Energie an! Du musst die Energie erzeugen, die du dir selbst wünschst. Nimm sie mit in deine Welt und mache ihren Tag zu einem besseren! Und verlass dich drauf: Wenn du das schaffst, dann werden sie dich weiterempfehlen und du wirst dich bald kaum mehr vor Teilnehmer retten können!“

  1. BETRACHTE ES ALS CHANCE

Eva M. Geier: „Der beste Rat, den ich dazu bekommen habe, war, die kleinsten Gruppen am besten zu unterrichten. Du möchtest doch, dass die wenigen Teilnehmer die Class verlassen und darüber sprechen, wie toll sie war. Das kann dir nur mehr Teilnehmer einbringen!“

Anna Harris: „Verwandle die kleine Gruppe in einen Mini-Tribe. Da die persönliche Bindung auf diese Weise stärker ist, wird dein Tribe beim nächsten Mal wiederum Freunde, Familie und ihren eigenen Tribe mitbringen. Vielleicht ist das Zeitfenster, in dem deine Class stattfindet, ein Hindernis und deine Class wird nie viel größer werden – dafür wird es aber eine feste, verlässliche Gruppe. Sieh es als Chance, das Potenzial deiner Teilnehmer zu entfesseln.“

Monica Van Fleet: „Sieh es als Chance. Du unterrichtest genau die Class, die diese Menschen wollen und brauchen, mit der passenden Belastung, Intensität und Komplexität. (Natürlich versuchen wir das in jeder Class, doch bei kleinen Gruppen fällt es leichter, das Workout zu personalisieren). Betrachte es als Kleingruppen- oder Personal Training.“

Ali Cramer: „Baue eine starke Bindung zu den Teilnehmern auf und mach sie zu deinem Team. Dann werden sie auch immer wieder gerne zu deinen Classes kommen. Ich habe meine LES MILLS GRIT Class vor zwei Monaten mit drei Teilnehmern gestartet. Die Class findet um 5:30 Uhr statt und zur selben Zeit gibt es eine Bootcamp- und eine Spinning-Class. GRIT ist neu in meinem Studio, darum war der Anfang nicht gerade leicht. Ich habe mit einem Teilnehmer gestartet. Mittlerweile sind wir zu fünft und letzte Woche kamen zwei neue Damen hinzu. Sie haben mir schon gesagt, wie besonders sie es finden, dass wir fünf anderen ein so enges Verhältnis haben. Sie wollen diese Woche wiederkommen.“

Ben Te Maro: „Unterrichte die Menschen, die mit dir im Raum sind. Mach dir bewusst, was deine Class anders macht und demonstriere den Teilnehmern diese Einzigartigkeit. Sei einladend, motivierend und unterhaltsam, um neue Teilnehmer anzusprechen und für dich zu begeistern, baue eine Community auf, indem du die regelmäßigen Teilnehmer anerkennst und dich mit neuen Teilnehmern verbindest.“

Rene Vogel: „Sei ein Leitbild, ein Lehrer, ein Freund! In Classes, die zu Randzeiten stattfinden, gibt es drei Arten von Teilnehmern: A: Teilnehmer, die keine vollen Kurse zur Rushhour mögen. B: Teilnehmer, die keine Zeit haben, an anderen Classes teilzunehmen. C: Teilnehmer, denen die Uhrzeit egal ist: Sie wollen dich. Gib jedem Teilnehmer das, wonach er sucht. Vergiss nicht, du selbst zu sein. Im häufigsten Fall ist es Teilnehmergruppe C. Gib dein Bestes, um ihnen gerecht zu werden. Sei dankbar und zeig Persönlichkeit.

Vergleiche dich nicht mit anderen. Viele Fitnessstudios führen intern Statistiken zur Kursteilnahme. Gruppenfitness- und Studiomanager denken in Zahlen, doch was sie nicht sehen ist die persönliche Ebene. Eine persönliche Bindung ist wichtiger als Zahlen. Glaube an dich und vergiss Selbstzweifel. Classes zum Erfolg zu machen, die zu Randzeiten stattfinden, ist schwieriger als Classes zur Rushhour zu füllen. Betrachte es als Herausforderung.

Und zu guter Letzt: Verkaufe deine Class wie ein Produkt! Hebe die Vorteile hervor: Die Teilnehmer haben mehr Platz, sich zu bewegen, sie können die Musik selbst wählen, sie bekommen das Gefühl eines Personal Trainings (je nach Größe), weil du individueller auf sie eingehen kannst. Und vergiss niemals: Bleib dir selbst treu. Sei freundlich, sei bescheiden, sei du selbst!“