Sarah Shortt:
Hi Lisa, in zwei Wochen steht der Dreh in Shanghai an. Wie fühlst du dich kurz vor deiner Rückkehr auf die Bühne?
Lisa Osborne:
Nervös! Aber gleichzeitig gespannt. Ich bin bereit, als ob ich auf eine Geburtstagsparty warte. Kennst du das, wenn eine Geburtstagsparty kaum mehr erwarten kannst und dich über all die Vorbereitungen dafür freust? Meine Reha absolvieren und mich zurück auf mein Fitnesslevel zu pushen, fühlt sich genauso an.
Meine Sicht darauf hat sich verändert, als mein 80 Jahre alter Vater mir erzählte, dass er jetzt wieder mit seinen alten Tenniskollegen spielen gehe. Es gibt eine ganze Gruppe, die sich vor 40 Jahren das letzte Mal gesehen hatte, und die alle so aufgeregt sind. Weißt du, er möchte bei ihnen sein und sich gut fühlen und deswegen fährt er jeden Tag Fahrrad, macht BODYPUMP… er will sich fit und gesund fühlen, wenn er seine Freunde sieht, damit kann ich mich wirklich identifizieren. So fühle ich mich, wenn ich mich auf Shanghai vorbereite.
Wie hat dir das Ziel beim Dreh in China dabei zu sein geholfen, um motiviert zu bleiben?
Weißt du, du brauchst ein Ziel, um auf der Spur zu bleiben und du musst mit Leidenschaft dran arbeiten, damit Dinge wahr werden. Lass Dinge nicht unbedeutend, mache sie zu etwas Bedeutendem. Sehe einen Sinn, in dem, was du tust.
Phillip und Jackie tun das. Sie kämpfen mit so viel Leidenschaft dafür, das Leben anderer schöner zu machen, ihnen diese einzigartige Fitnesserfahrung zu schenken und dieses großartige Glücksgefühl zu erleben! Unser LES MILLS Office ist glücklich, die Leute, die dort arbeiten, sind glücklich, sie brennen für etwas und wir sind alle positiv. Es ist wichtig, leidenschaftlich zu sein und sich darum zu kümmern, was man macht – und das richtet sich auch an THE TRIBE auf der ganzen Welt, ob CEO oder brandneuer Instruktor.
Ich will zurück auf die Bühne, um andere Instruktoren zu inspirieren und zu zeigen, dass sie eine sehr lange Zeit unterrichten können. Unterrichten ist nicht nur von kurzer Dauer – das ist ein Job fürs Leben! Seit 22 Jahren arbeite ich bei LES MILLS und ich kenne den Grund, warum ich so lange hier geblieben bin, weil ich wirklich daran glaube, dass sie das beste Unternehmen in der Fitnessbranche sind. Ich fühle mich, als wäre ich Teil einer Familie, LES MILLS ist mein Unternehmen und was ich mache, ist verantwortungsvoll.
Die Leute sagen zu mir: “Du bist so leidenschaftlich, woher nimmst du deine Energie?” Ich schöpfe meine Kraft aus der Arbeit, den Menschen um mich herum und Phillips und Jackies Vision, die so positiv und wirklich ist. Das Ganze verändert in der Tat das Leben von Millionen von Menschen da draußen und als Instruktoren spielen wir dabei eine wichtige Rolle.
Ich bin Phillip und Jackie so dankbar für ihre liebevolle Unterstützung und dass sie es mir ermöglichen, weiterzumachen und ihre Vision als PART OF THE TRIBE zu teilen.
Was war deine größte Belohnung auf deinem Weg?
Als Mutter kann ich endlich wieder mit meinen Kids spazieren und spielen, ohne dabei heimlich vor Schmerz zu heulen. Ich kann auf das obere Bett des Hochbetts mit Hunter (meinem Sohn) klettern und kuscheln! Ich kann rausgehen, um Jax (meinem anderen Sohn) beim Rugby zuzusehen und muss nicht im Wagen bleiben, weil der Schmerz so schlimm ist. Außerdem kann ich meinen Kindern helfen, mit Schmerz umzugehen und auf Herausforderungen positiv zu reagieren!
Als Sportler kann ich wieder schwitzen! Ich kann die Optionen mit höherem Schwierigskeitsgrad absolvieren und muss nicht die Modifikationen machen.
Als LES MILLS Instruktor, Presenter, Choreografin und Führungsperson kann ich viele Menschen durch die beste Gruppenfitness-Experience in der Welt inspirieren.
Wie gehen deine Fortschritte bezüglich des Drehs voran?
Großartig! Ich habe von Standard-Rehaübungen zu einem speziellen BODYATTACK-Programm gewechselt. Ich fange an, einige dynamische Bewegungen wie einen kontrollierten 3-Step-Run mit Halt zu machen und bereite mich auf Skaters und Jumping Jacks vor. Mein Physiotherapeut Andrew Newmarch hat die Release gesehen, also gibt er mir Bewegungen vor, die mich auf BODYATTACK 104 vorbereiten.
Ich weiß, dass ich vernünftig sein muss und manches nicht zu bald versuchen darf. Für dieses Mal plane ich einige leichtere Aufprallbewegungen, große dynamische Bewegungen wie plyometrische Lunges oder Burpees noch nicht.
Ich bin nicht unkaputtbar. Ich möchte noch weitere 20 Jahre weitermachen, also muss ich realistisch sein, was das Beste für meine Körper ist. Wahrscheinlich wirst du mich nicht sehen, wie ich vier Tuck Jumps nacheinander mache, und das ist okay. Ich muss nichts beweisen. Meine Priorität liegt auf den richtigen Dingen, die mir langfristig gut tun – und die mich die beste Version meiner selbst werden lassen.
Hast du die Release bereits unterrichtet?
Bis jetzt nicht! Ich habe Ben (Main) zugesehen, wie er die Release letzte Woche zum ersten Mal unterrichtete und es war großartig. Ich habe meine Kursteilnehmer so arg vermisst und sie zu sehen, wie sie lachend mitmachten und es liebten, war einfach unbeschreiblich. Die Leute klatschten nach den Tracks, als ob nichts anderes auf der Welt zählt. Das ist genau das, was wir wollen – Menschen in einem Kurs, die ihre Sorgen vergessen und einfach eine gute Zeit haben. Es war perfekt.
Der erste Kurs, zu dem ich zurückkehrte war CXWORX, aber die erste Cardio-Class, die ich machte, war LMI STEP. Wegen der weniger intensiven Bewegungen auf dem Stepper und dem Tempo konnte ich das Level gut halten, das war fantastisch.
Hört sich an, als wäre es alles rund!
Weißt du, es war eine absolute Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen. Gestern habe ich mich sehr gut gefühlt – ich habe meine erste LMI STEP Class unterrichten und die Freude war unbeschreiblich groß, ein Höhenflug. Aber dann kam ein Feedback, das mich sehr traurig und wütend machte – von jemandem, der nicht so positiv über meine Reha sprach.
Die Sicht dieser Person hat mich richtig mitgenommen und ich fühlte mich schrecklich. Ich wurde schlecht gelaunt und schrie meine Kids an… ich fühlte mich nicht mehr, wie ich selbst. Also holte ich meinen Roller heraus und fuhr zurück zum Studio. Sobald ich dort angekommen war, fühlte ich mich tausend Mal besser! Ich begrüßte meine Freunde, machte ein paar Tracks bei Giles Bryants BODYATTACK Kurs mit und anschließend mein eigenes Training. Sofort fühlte ich mich wieder wie ich selbst und sah der Welt positiv entgegen.
Es gibt Menschen, die dich herunterziehen und dich nicht immer auf deinem Weg unterstützen. Wenn du auf negative Einflüsse stößt, die deine Ziele bedrohen, ist es wichtig, zu wissen, wer du bist und wofür du stehst. Mir zeigt das, warum unsere Kurse so großartig sind – weil sie uns gut fühlen lassen und helfen, das Beste in uns zu finden.
Und wie sieht dein nächstes Ziel nach Shanghai aus?
Ich trainiere, um fitter und kräftiger zu werden und mehr dynamische Bewegungen in den BODYATTACK Power-Tracks machen zu können. Das ist mein Ziel für BODYATTACK 105.
Was können die Menschen aus meiner Geschichte lernen? Das Leben wird dir Herausforderungen in den Weg legen. Bleib positiv, hab Ziele, teile deine Gefühle mit – gute und schlechte – und lasse andere dir dabei helfen. Mach weiter. Schau immer nach vorne, egal womit du gerade zu kämpfen hast. Gib niemals auf, weil alles möglich ist.
Zum Schluss möchte ich mich bei Andrew bedanken. Und auch bei Mark Holyoake, Jackie und Phillip Mills und bei jedem einzelnen, der ein PART OF THE TRIBE ist! Ich hoffe, dass mein Weg euch allen Hoffnung gegeben hat oder jemandem, den ihr kennt, und dass ihr den Glauben an die Zukunft gewonnen habt… viel Liebe an euch alle.
Wenn du während des Trainings irgendwelche Schmerzen verspürst oder dich verletzt, kontaktiere bitte deinen Arzt, bevor du weiter unterrichtest und folge seinem Rat.