DAS BESTE WORKOUT GEGEN STRESS & ANGST

Welche bewusstseins- und stimmungsfördernde Alternative zu Koffein gibt es? Welche Art von Bewegung hilft am effektivsten beim Stressabbau und wie wirkt sich das Tragen einer Maske beim Training auf unseren Körper aus? All das ist Thema in unserem neuesten Research Roundup.

CiAO STRESS

Es ist bekannt, dass Bewegung bei Angstzuständen helfen kann – sowohl fitten und gesunden Menschen als auch solchen, die chronisch krank sind oder unter Angststörungen leiden. Doch welche Art von Bewegung eignet sich am besten? Bei einer neuen Studie der Universität Limerick in Irland lieferte ein Trainingsplan mit Ausfallschritten, Hebeübungen, Kniebeugen und Crunches beeindruckende Resultate. Die Forscher untersuchten 28 junge Frauen und Männer, die einen Trainingsplan mit Kraft- bzw. Widerstandstraining absolvierten. Dabei trainierten sie sowohl mit dem eigenen Körpergewicht als auch einfachen Geräten wie Hanteln. Sie absolvierten acht Wochen lang zwei Trainingseinheiten pro Woche, wodurch sich ihre Ergebnisse bei Tests zu Angstzuständen um 20 Prozent verbesserten. Die Forscher stellten fest, dass die positiven Auswirkungen deutlich größer waren als erwartet. Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Angststörungen. Krafttraining scheint ein wirkungsvolles Gegenmittel zu sein.

KAFFEE ODER CARDIO? WAS IST DER BESSERE WACHMACHER?

Gute Nachrichten für alle, die morgens einen Kaffee brauchen, um in den Tag zu starten: Neue Forschungen zeigen, dass Koffein nicht die einzige Lösung ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine kurze Ausdauereinheit denselben Effekt haben kann wie die morgendliche Tasse Kaffee. Cardio-Training bietet zudem diverse gesundheitliche Vorteile. In einer Studie absolvierten die Teilnehmer einen zügigen 20-minütigen Spaziergang, bevor die Wissenschaftler die kognitiven Auswirkungen des Herz-Kreislauf-Trainings auf ihr Arbeitsgedächtnis untersuchten. Das Arbeitsgedächtnis ist ein lebenswichtiges System, das wir täglich nutzen, um schnell Informationen abzurufen. Die Wissenschaftler maßen auch die Auswirkungen nach einer Dosis Koffein, die der Menge einer kleinen Tasse Kaffee entspricht.

Sowohl moderates Training als auch Koffein verbesserten die Genauigkeit des Arbeitsgedächtnisses signifikant. Ebenfalls interessant: Die Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen eines 12-stündigen Koffeinentzugs bei Probanden, die regelmäßig Koffein konsumierten. Das Ergebnis: Durch den Koffeinentzug wurde das Arbeitsgedächtnis nicht beeinträchtigt. Zudem fanden die Forscher heraus, dass ein zügiger 20-minütiger Spaziergang andere Symptome des Entzugs mindern konnte, insbesondere Müdigkeit und depressive Verstimmungen.

GESICHTSMASKEN BEIM TRAINING

Wenn eine Gesichtsmaske Teil der neuen Trainingsgarderobe geworden ist, weiß man aus eigener Erfahrung, wie unangenehm es sei kann, bei einem schweißtreibenden Workout einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Das Tragen einer Gesichtsmaske kann das Ein- und Ausatmen, sprich die Aufnahme von Sauerstoff und den Ausstoß von Kohlendioxid beeinträchtigen. Das Ergebnis: Das Atmen fällt uns schwerer. Laut Experten haben Masken jedoch keine negativen Auswirkungen auf unsere Lungenfunktion. Susan Hopkins, MD, Ph.D. und Professorin für Medizin und Radiologie an der University of California San Diego School of Medicine ist Teil eines Teams amerikanischer und kanadischer Forscher, die kürzlich relevante wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema untersucht haben. Laut Hopkins kann das Tragen einer Maske zu einem geringen Anstieg des Atemwiderstands führen. „Möglicherweise atmet man wärmere, leicht angereicherte CO2-Luft wieder ein. Bei sportlicher Aktivität kann die Maske dazu führen, dass das Gesicht schneller heiß wird und man in diesem Bereich mehr schwitzt. Das sind jedoch Auswirkungen, die sich auf die persönliche Empfindung des Einzelnen beziehen. Auf die Herz-Lungen-Funktion bei gesunden Menschen hat das Tragen einer Maske aber keinen Einfluss.“ Bei gesunden Menschen wirkt sich das Tragen einer Maske demnach nur minimal aus – unabhängig von der Art der Maske, der Intensität der Bewegung, dem Alter oder dem Geschlecht. Dies ist wichtig zu bedenken, wenn man die kurzfristigen Unannehmlichkeiten gegen das Risiko einer Ansteckung oder Übertragung von Infektionskrankheiten abwägt.

ERSTAUNLICH FITTE E-SPORT-GAMER

Der Stereotyp des krankhaft übergewichtigen PC-Spielers könnte der Vergangenheit angehören. Eine neue Studie der Queensland University of Technology ergab, dass Menschen, die stundenlang vor dem Bildschirm Sport treiben, nicht selten erstaunlich fit und gesund sind. Die Studie mit 1.400 Teilnehmern aus 65 Ländern ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein durchschnittlicher eSports-Gamer ein gesundes Gewicht hat, um bis zu 21 Prozent höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Zudem rauchen und trinken sie durchschnittlich weniger. Die Top-10 Gamer sind sogar besonders fit und gesund. Viele der eSports-Profis absolvieren ein solides Trainingsprogramm und verbringen oft mehr als eine Stunde am Tag mit körperlicher Aktivität, um ihre Leistung beim Spielen zu verbessern und Stress zu bewältigen.

FLEISCHLOSE ERNÄHRUNG: GERFÄHRLICH FÜR UNSERE KNOCHEN?

Eine vegetarische Ernährung wird mit mehreren gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. So ist bei Vegetariern das Krebsrisiko um 10 Prozent und das Risko für Herzerkrankungen um 20 Prozent geringer. Doch es gibt auch eine Schattenseite. Bei Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ist das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Dies ging kürzlich aus einer Langzeitstudie hervor, die seit 1993 65.000 Menschen in Großbritannien beobachtete und ihre Ernährung sowie ihren Gesundheitszustand anhand von Krankenhausakten erfasste. Wissenschaftler fanden heraus, dass in 17 Jahren die Untersuchten, die sich vegan ernährten, mehr als zwei Mal so häufig einen Hüftbruch erlitten als die Fleischesser.

Bei Vegetariern und Pescetariern war das Risiko für einen Hüftbruch zwar geringer, jedoch immer noch signifikant: Es lag bei etwa 25 Prozent. Laut der Experten ist das erhöhte Risiko wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass Menschen, die sich fleischlos ernähren, nicht dieselbe Menge an Kalzium und Eiweiß zu sich nehmen wie Fleischesser. Bei Veganern sei es zudem unwahrscheinlich, dass sie ohne Nahrungsergänzungsmittel eine ausreichende Kalziumzufuhr erreichen. Heather Russell, Ernährungsberaterin der Vegan Society UK, sagt: „Es ist sicherlich möglich, mit einer gut geplanten veganen Ernährung gesunde Knochen zu haben. Konsumenten brauchen jedoch die nötigen Informationen, um gesunde Entscheidungen zu treffen.“