Als ich jünger war, fragte mich einer der Freunde meines Vaters: „Was ist das Erste, worauf du schaust, wenn du ein Gruppenfoto mit dir darauf siehst?“ Obwohl ich nie zuvor darüber nachgedacht hatte, lag die Antwort auf der Hand – ich schaute auf mich selbst.
Ich bin nicht der Einzige damit. Die meisten schauen auf sich selbst, auch wenn das ohne Hintergedanken ist. Denke an die vielen Facebook- oder Instagram-Fotos, auf denen du abgebildet bist. Ich bin mir ziemlich sicher, du suchst dich selbst als erstes, noch bevor du dir das Foto als Ganzes ansiehst.
Der Freund meines Vaters nutzte diese Erkenntnis, um mir eine tiefere Lektion zu erteilen. Er sagte: „Bevan, das Ding ist, dass die meisten Menschen ihr Leben damit verbringen, an sich selbst zu denken und ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Verschwende also nicht zu viel Zeit damit, darüber nachzugrübeln, was andere von dir denken.“
Für mich war das eine beeindruckende Lektion als junger Mensch, aber es gibt noch eine andere Ebene in dieser Geschichte, die dir helfen kann, deine Gruppenfitnesskurse wachsen zu lassen.
Hand aufs Herz: Wie oft denkst du darüber nach, wie es ist, als Teilnehmer deinen Kurs zu besuchen?
Die meisten von uns nehmen das Unterrichten von Gruppenfitness als unsere eigene Erfahrung wahr. Natürlich denken wir an unsere Teilnehmer, aber durch unsere eigenen Augen. Wie oft denkst du, wie es wäre, eine Person in deiner Class zu sein!
Stelle dir diese Fragen:
- Wie ist es, ein Teilnehmer von dir zu sein, bevor du deinen Kurs unterrichtest?
- Wie erleben deine Teilnehmer deine Verbindung, Motivation, dein Coaching?
- Was fühlen deine Teilnehmer auf sich selbst bezogen in deinem Kurs?
- Woran denken sie, wenn sie aus deiner Class gehen?
Die Liste der Fragen könnte immer so weitergehen.
Einer der eindringlichsten Wege diese Art zu denken zu erkunden, ist, sich mit den verschiedenen Arten von Menschen zu identifizieren und ihre Erfahrungen zu reflektieren. Stelle dir beispielsweise eine komplett neue Person vor, die nie zuvor Gruppenfitness ausprobiert hat; sie ist vielleicht ein bisschen unsicher bezüglich der Übungen und vielleicht ein bisschen übergewichtig. Welche Erfahrungen durchläuft sie während deines Kurses? Was ist mit der Person, die regelmäßig seit Jahren kommt, die fit ist und mit ihrem Fitnesslevel selbstsicher ist? Du kannst danach sogar überlegen, wie ihre Persönlichkeiten sind – schüchtern vs. extrovertiert.
Einen Blick auf deine Erfahrungen durch diese unterschiedlichen Perspektiven zu werfen, kann ein transformierendes Tool während deines Lernprozesses sein, bei dem du als Instruktor immer weiter an dir arbeiten musst. Es hilft dir, herauszufinden, wo du dich bewegen und verbessern kannst – und das ist erst der erste Schritt. Der nächste ist eine Herausforderung an dich selbst, wenn du daran denkst, was für deine Teilnehmer die ultimative Erfahrung bei dir sein könnte.
Schauen wir noch einmal auf das neue Mitglied, das sich unsicher fühlt und vielleicht etwas übergewichtig ist. Was glaubst du, wäre die ultimative Erfahrung für sie oder ihn? Denke daran, wir schauen aus ihrer Perspektive darauf.
Ich kann mir vorstellen, dass sie sich sicher, willkommen, aufgehoben fühlen möchte, um ein klares Verständnis davon zu bekommen, wie der Kurs aufgebaut ist und wie sie das Workout erfolgreich meistern könnte. Sie will auch stolz auf sich sein, wenn sie den Kurs verlässt.
Glaubst du, die Person möchte wiederkommen, wenn du das für sie geschaffen hast?
Wenn du erst einmal herausgefunden hast, was die ultimative Erfahrung für deine Teilnehmer sein könnte, dann kannst du darauf hinarbeiten, wie du das umsetzen kannst. Du schaust dir die Schritte und Handlungen an, die es braucht, um das zu leisten. Diese Art von Fragen können helfen:
- Was kann ich dafür tun, damit sich die Person sicher und gut aufgehoben fühlt?
- Unterrichte ich den Kurs auf eine verständliche und informative Weise?
- Wie kreiere ich ein erfolgreiches Workout für sie?
- Was kann ich tun, damit sie stolz auf sich selbst sind?
Wenn du über diese Fragen nachdenkst, wirst du mit einigen Denkanstößen und praktischen Maßnahmen herauskommen, die du dann in deinem Unterricht anwenden kannst.
Du kannst sehen, wie dir dieser Prozess erlaubt, dich selbst für das Potential und die Möglichkeit zu öffnen, noch bessere Erfahrungen für deine Teilnehmer zu schaffen. Aber es wird nur passieren, wenn du Zeit dort hinein investierst. Fordere dich selbst heraus, indem du dich jede Woche in eine andere Person hineinversetzt und gestalte dann die ultimative Erfahrung für sie. Mache anschließend mit dem nächsten Typ Teilnehmer weiter.
Ich kann dir fast schon garantieren, dass deine eigene Kurserfahrung durch die Decke gehen wird, wenn du diese Arbeit machst. Denn wenn du lernst zu reflektieren und die ultimative Erfahrung zu kreieren, dann werden deine Kurse größer und größer werden – und seien wir ehrlich: Volle Kurse sind für uns Instruktoren das ultimative Erlebnis.
BEVAN JAMES EYLES stammt aus Christchurch, Neuseeland, wo er heute noch immer lebt. Er begann 1999 mit dem Unterrichten und hat an acht Ironman teilgenommen sowie an Marathonläufen. Bevan schreibt zudem und ist Teil seiner Heimatzeitung, der Christchurch Press.