PRIDE MONTH: INSTRUKTOR*INNEN ERZÄHLEN IHRE INSPIRIERENDEN GESCHICHTEN

Wir feiern unser vielfältiges und talentiertes Team von LES MILLS Instruktor*innen. Vier von ihnen erzählen von ihren Erfahrungen als Teil der LGBTQIA+ Fitness Community.

Otto Prodan

„Ich bin in Brasilien aufgewachsen, in einer religiösen Familie mit militärischem Hintergrund. Man kann durchaus sagen, dass es eine Menge toxischer Männlichkeit gab. Als Junge wurde von mir erwartet, dass ich Sport treibe und ‚Männersachen‘ mache. Von Tanzen und Gymnastik wurde mir stark abgeraten, weil mein Vater fand, dass das zu weiblich sei. Also spielte ich als kleiner Junge Fußball, Basketball und schwamm mit den anderen Jungs. Aber ich hatte nie das Gefühl, dazuzugehören. Ich hatte immer das Gefühl, mich verstellen zu müssen.

Als ich 15 wurde, änderte sich alles. Ich fing an, ins Fitnessstudio zu gehen. Ich stieß auf BODYATTACK und LMI STEP und fand einen Weg, mich körperlich auszudrücken, der mir Spaß machte. Das half mir, meine Ziele zu verwirklichen – und meine Identität zu finden. Ich fand das Selbstvertrauen, ich selbst zu sein, ich fühlte mich fit, stark entwickelte eine bessere Körperwahrnehmung und hatte endlich das Gefühl, dass ich mich durchsetzen und all die Dinge nicht mehr tun musste, die ich nicht tun wollte (wie Fußball). Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich mich geoutet habe.

Meine Familie hat nicht gut darauf reagiert. Mein Vater sagte, sobald ich 18 sei, müsse ich das Haus verlassen und redete monatelang nicht mit mir. Als ich 18 wurde, hatte mein Vater die Sache verdaut und warf mich nicht wirklich raus, aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass ich meine Familie enttäuscht hatte, nur weil ich zu mir selbst stand. Als meine Schwester nach Neuseeland zog, schlug mein Vater vor, dass ich auch umziehe, was sich anfühlte, als wollte er mich loswerden, damit ich die Familie nicht blamiere. Ich war froh zu gehen, weil ich wusste, wer ich war. Ich war nicht mehr bereit, mich zu verstellen, um andere glücklich zu machen.

Der Umzug nach Neuseeland half mir, noch selbstbewusster zu werden, weil ich mich nicht vor meiner Familie verstecken musste. Ich verbrachte meine Tage damit, mein Geologiestudium an der Universität fortzusetzen (wozu mich mein Vater gedrängt hatte) und ständig ins LES MILLS Auckland City Fitnessstudio zu gehen, um Gruppenfitness zu machen und herauszufinden, wie ich Instruktor werden könnte.

Als ich Instruktor wurde, bemerkte ich eine weitere Veränderung. Zum ersten Mal in meinem Leben sagten mir die Leute, ich solle ich selbst sein. Und die Dinge, die ich für meine Schwächen hielt – oder vermeintlich verstecken musste – schätzten andere an mir. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich einfach versucht, mich anzupassen. Die Ausbildung zum Instruktor hat mir geholfen, meine Stimme zu finden und mich so zu fühlen, wie ich bin.

Die Offenheit und Akzeptanz der Fitness-Community ist das, was ich liebe. Als ich das erste Mal ins Fitnessstudio ging, traf ich Menschen aus der LGBTQIA+ Community und sah, dass es möglich ist, sich zu outen und stolz, laut und glücklich zu sein. In dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, konnte ich das nicht, aber die glücklichen Menschen zu sehen, hat mich ermutigt.

Jetzt weiß ich, wie wichtig es ist, noch viel mehr Menschen zu sehen, die ihre Homosexualität offen leben und ein normales, glückliches Leben führen – und ich möchte meine Rolle im Fitnessbereich nutzen, um meine Reichweite zu vergrößern und mein Glück zu zeigen. Wenn ich an mein jüngeres Ich zurückdenke, möchte ich anderen wie mir helfen, sich selbst treu zu bleiben. Das ist mein oberstes Ziel. Es sollte keinen Mut erfordern, man selbst zu sein, sondern einfach völlig normal sein.“

Mehr über Otto auf Instagram.

Tommi Wong

„Ich sehe kein Geschlecht, keine Hautfarbe oder sonstige vermeintliche Unterschiede. Ich liebe Menschen einfach. Wenn ich erklären müsste, wie ich mich in der LGBTQIA+ Community beschreibe, würde ich mich als bi bezeichnen.

Ich wuchs auf den Fidschi-Inseln in einer traditionellen chinesischen Familie auf. Dort wurde nicht wirklich darüber gesprochen und wenn doch, dann wurde es als ‚falsch‘ bezeichnet. Meine Familie hat meine Identität nicht akzeptiert, aber das ist in Ordnung. Ich weiß, dass sie mich lieben, aber sie kommen eben aus ihrer Zeit, ihrer Kultur und haben ihre Traditionen. Mir geht es nicht darum, gegen das zu verstoßen, womit die Menschen aufgewachsen sind und worauf sie konditioniert wurden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht authentisch leben kann.

Die Zugehörigkeit zur LES MILLS Community hat mich ermutigt, mehr von dem zu sein, was ich bin. Es ist eine so vielfältige Familie, in der wir uns alle schätzen und uns einfach so akzeptieren, wie wir sind. Liebe ist Liebe. Als Instruktor*innen werden wir ermutigt, offen und authentisch zu sein. Das heißt aber nicht, dass ich allen sofort auf die Nase binden muss, wen ich liebe und wie ich lebe.

Ich möchte, dass andere wissen, dass sie so sein können, wie sie sind, und sich dabei wohlfühlen, vor allem in asiatischen Kulturen, denn ich weiß, dass das eine echte Herausforderung sein kann. Hier kann die Fitness-Community einen Beitrag leisten. Sie ist voller positiver Vibes und jeder Menge Akzeptanz. Sie kann ein Ort sein, an dem du dich öffnen und aus deinem Schneckenhaus herauskommen kannst.

Mich im Fitnessstudio zu pushen und die Möglichkeit zu haben, andere im Fitnessstudio zu unterrichten, hat mir wirklich geholfen, mehr zu mir selbst zu finden und mich in meiner Haut wohlzufühlen. Ich fühle mich jetzt wohl, so wie ich bin ... Und ich bin stolz darauf, das zu tun, was ich tue. Jedes Mal, wenn ich sehe, dass die Leute meine Classes glücklich verlassen, bin ich besonders stolz. Ich liebe es zu sehen, wie Menschen das Leben genießen und das Training mit einem Gefühl von Energie und Glück beenden. Das Gefühl, Menschen glücklich zu machen, kann regelrecht süchtig machen. Jedes Mal, wenn ich unterrichte, fühle ich mich, als würde ich eine große Party veranstalten, und das spornt mich an, weiterzumachen. Ich möchte einfach Liebe verbreiten und so viele Menschen wie möglich glücklich machen.“

Nick Parashchak

„Früher war ich ziemlich unfit. Ich hatte ein bisschen mit meinem Gewicht zu kämpfen. Und ich hatte nicht viel Selbstvertrauen. Ich trug meistens weite Kleidung und ging selten aus. Mein Bruder sah, dass es mir nicht gut ging (es ging nicht um mein Aussehen, er wusste, dass ich mich einfach nicht wohlfühlte), also nahm er mich mit zu den LES MILLS Workouts, die er im Fitnessstudio machte. Und was soll ich sagen? Ich war sofort verliebt.

Als ich ins Fitnessstudio ging und mich mit allen in der Class und den Instruktor*innen anfreundete, wuchs mein Selbstvertrauen und ich beschloss, mich selbst zu pushen und mich auch zum Instruktor ausbilden zu lassen. Das hat meine Persönlichkeit zum Vorschein gebracht. Ich war ein schüchterner, introvertierter Mensch, aber auf der Bühne zu stehen und andere Menschen zu begeistern, hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Ich machte mir immer weniger daraus, was die Leute über mich denken.

Aber obwohl ich mich in meiner Heimatstadt Manchester wohler fühlte, hatte ich immer noch das Gefühl, in einem Trott zu leben. Plötzlich beschloss ich zu reisen und bekam eine Stelle als Zoowärter (Tiere waren schon immer meine größte Leidenschaft) im Zoo von Auckland. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich meine beiden größten Lebensziele erreicht habe – Zoowärter zu sein und im Herzen von LES MILLS zu unterrichten.

Ich bin mehr in die LGBTQIA+ Community hineingewachsen, als ich mich mit Gruppenfitness beschäftigt habe. LES MILLS ist ein sehr inklusives Unternehmen. Es gibt so viele verschiedene Menschen und jede Lebensform wird abgebildet, gefeiert und präsentiert. Und das ist das Tolle daran: Ich habe wirklich das Gefühl, dass LES MILLS nicht nur einmal im Jahr auf den Pride-Bus aufspringt, sondern ein Unternehmen ist, das alle Mitglieder der LGBTQIA+ Community konsequent unterstützt und repräsentiert.

In unserer Fitness-Community gibt es jeden einzelnen Lebensweg und jede einzelne Persönlichkeitsform. Wenn ich unterrichte, weiß ich, dass es Leute gibt, denen es vielleicht noch an Selbstbewusstsein mangelt. Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass sie hier sein können, wer immer sie sein wollen. Und solange du du selbst bist, das tust, was du möchtest, und es dir Spaß macht, ist das alles, was zählt.“

Meno Thomas

„Ich habe mit 15 Jahren angefangen, BODYJAM zu unterrichten. Das Unterrichten von Gruppenfitness in so jungen Jahren hat mir wirklich geholfen, mein Selbstvertrauen zu stärken, vor allem, als ich die Transgender-Phase durchlief. Es hat mir geholfen, herauszufinden, wer ich wirklich bin.

Ich wusste schon immer, dass ich mich von meiner Zwillingsschwester unterscheide, weil ich als Kind eher burschikos war. Und ich fragte mich: Warum? Warum bin ich so anders als meine Schwester? Sie war ein sehr mädchenhaftes Mädchen, das sich gerne schminkte und verkleidete und so weiter. Das war ich auch, aber ich habe meinen Vater immer bewundert – wie er aussah und wie er sich kleidete.

Ich weiß noch, wie ich im Kindergarten war und mich einfach nicht wohl dabei fühlte, ein Kleid zu tragen und weinte, weil ich da einfach nur raus wollte. Meine Schwester sagte: ‚Finde dich damit ab, du siehst hübsch aus.‘ Aber ich wollte nicht hübsch aussehen.

Im Alter von 12 Jahren habe ich mich informiert und meine Mutter gefragt: ‚Was bedeutet Transgender?‘ Als ich herausfand, was Transgender bedeutet, ergab alles endlich Sinn und ich wusste, warum ich mich seit meinem dritten Lebensjahr so fühlte.

Je mehr ich anfing zu akzeptieren, wer ich bin, desto wohler fühlte ich mich mit mir selbst. Ich habe eine ziemlich coole Reise hinter mir und bin immer noch mittendrin. Ich freue mich, wenn ich denjenigen, die ähnliche Zeiten durchmachen und vielleicht nicht die Unterstützung haben wie ich, etwas Hoffnung geben kann.

Ich habe meine Leidenschaft für Gruppenfitness entdeckt und möchte Menschen dabei helfen, sich gut zu fühlen. Für mich geht es darum, dass meine Teilnehmer*innen sich wohlfühlen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Ich weiß nie, was die Leute durchmachen, und wenn ich ihnen 55 Minuten lang ein wenig Licht spenden kann, ist das großartig.“

Erfahre mehr über Meno und warum er Anderssein als seine Superkraft betrachtet. Mehr über Meno Thomas auf Instagram.