Hi Karin, wie würdest du euer Studio beschreiben?
Karin Cormier (KC): Wir sind eine staatliche Einrichtung im ländlichen Massachusetts (USA), die an ein College angegliedert ist. Daher haben wir viele junge Mitglieder, die noch studieren, aber wir sind offen für die ganze Gemeinde und haben Mitglieder, die bis zu 80 Jahre und immer noch stark sind. Die Mitgliedschaft kostet etwa 40 US-Dollar pro Monat (mit Ermäßigungen für Student*innen und Senior*innen), und unser Studio erstreckt sich über 65.000 Quadratmeter mit einem voll ausgestatteten Fitnessstudio, einem 25-Meter-Pool, Basketball-, Tennis- und Racquetball-Plätzen, einer 440-Meter-Laufbahn im Freien und mehreren Gruppenfitnessräumen – wo die meiste Action stattfindet!
Erzähle uns mehr über den Aufbau des Gruppentrainings
Gruppentraining ist für uns sehr wichtig, und es ist etwas, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Ich bin seit 2000 Mitglied des Studios und habe die Kurse so sehr geliebt, dass ich mich 2006 dazu inspirieren ließ, Instruktorin zu werden. Vor zwei Jahren habe ich dann die Leitung des Gruppenfitnessbereichs übernommen, die ich mit meinem anderen Job als Dentalhygienikerin in einem Gefängnis vereinbare. Das ist natürlich eine ungewöhnliche Kombination, aber für mich funktioniert sie sehr gut – und natürlich treffe ich in beiden Berufen auf viele verschiedene Persönlichkeiten!
Das Gruppentraining ist zweifelsohne das Rückgrat unseres Studios und dafür sind wir berühmt. 80 Prozent unserer Studiobesuche entfallen auf Gruppentrainingskurse – viele unserer Mitglieder haben noch nie einen Fuß auf den Boden des Studios außerhalb der Kursräume gesetzt! Ich habe gehört, dass einige Studios Schwierigkeiten haben, junge Leute in die Kurse zu bekommen, aber unsere Student*innen können gar nicht genug von unseren Classes bekommen. Wir sind ein engagiertes Team und sehr stolz auf unseren Ruf, aber es war kein leichter Weg und wir mussten einige mutige Entscheidungen treffen, um dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen.
Wie sah eure Reise aus?
Als ich Group Exercise Manager wurde, hatte ich eine klare Vision und wusste aus dem Bauch heraus, dass wir unser Angebot verbessern mussten, wenn wir erfolgreich und relevant bleiben wollten. Wir hatten uns 15 Jahre lang auf Freestyle-Kurse und MOSSA verlassen, und unser gesamtes Angebot wirkte langsam müde und veraltet. Außerdem hatte sich mein talentiertes Trainerteam mit dem Status quo abgefunden, so dass wir ihre Fähigkeiten nicht mehr voll ausschöpfen konnten. Ich bewunderte schon lange die Qualität und Professionalität von Les Mills, und nach langem Nachdenken wurde mir klar, dass dies genau das war, was wir brauchten, um unser Studio auf die nächste Stufe zu heben. Ich erkannte, dass die ständige Innovation der Programme dafür sorgen würde, dass wir unsere Standards kontinuierlich erhöhen und mit den neuesten Branchentrends Schritt halten würden. In Zusammenarbeit mit dem großartigen Dan Hoskinson setzte ich die Räder in Bewegung, und wir starteten Les Mills im Mai 2023 mit sechs Programmen auf dem Kursplan. Les Mills macht inzwischen über 80 Prozent unseres Kursangebots aus und hat uns absolut nach vorne katapultiert.
Wie hat sich das ausgewirkt?
Aus geschäftlicher Sicht ist die Auslastung in den Kursen gestiegen, wegen der wirklich hohen Beteiligung am Gruppentraining, die wir bereits angesprochen haben. Wir sind uns über den Return on Investment des Gruppentrainings und seine Bedeutung für unsere Rentabilität im Klaren. Außerdem haben wir festgestellt, dass viele Mitglieder wieder in das Studio zurückkommen, weil sie Gutes gehört haben und sehen wollen, was es mit dem ganzen Trubel auf sich hat. Die Energie im Studio ist im Moment elektrisierend – und das Gefühl ist ansteckend. Unsere Instruktor*innen haben einen Riesenspaß und die Mitglieder spüren das auch. Die Körper der Leute verändern sich zum Positiven – ich habe Mitglieder, die nach der Class zu mir kommen und sagen: „Ich sehe jetzt anders aus, wenn ich mich im Spiegel betrachte – und ich habe so viel Spaß dabei.“ Sie lieben die Herausforderungen, den Ablauf der Bewegungen und die Vielfalt der Musik. RPM ist wirklich ein großer Erfolg, und die Kurse haben jetzt Wartelisten, die viel voller sind als die Cycle-Classes vorher.
Auf welche Herausforderungen seid ihr bei der Umsetzung von Les Mills gestoßen?
Auf dem Weg gab es ein paar Probleme, aber das Schwierigste war, überhaupt die Entscheidung zu treffen. Ich war besorgt darüber, was meine Instruktor*innen sagen würden, weil sie schon so lange MOSSA unterrichten. Es liegt in der menschlichen Natur, Angst vor Veränderungen zu haben und sich zu fragen, ob man einem neuen Stil gewachsen sein wird. Les Mills hat einen sehr hohen Unterrichtsstandard – die Assessments sind hart und die Choreografien anspruchsvoll – aber wer das Unterrichten liebt und hart daran arbeitet, hat ja auch den Ansporn, das Beste aus sich herauszuholen. Ich wusste, dass meine Instruktor*innen über die nötigen Fähigkeiten verfügten, um erfolgreich zu sein, und mit der Unterstützung der ausgezeichneten Les Mills Ausbildung konnten sie neue persönliche Höhen erreichen. Es war kein einfacher Weg und es gab anfangs einige Widerstände, aber als sie meine Leidenschaft für das Ziel, das wir als Studio erreichen wollten, und die Qualität der Les Mills Programme erkannten, waren sie schnell von dem Projekt überzeugt. Als ich ihnen klar machte, dass es kein Zurück mehr gab, waren wir alle füreinander da, und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wo wir jetzt wären, wenn wir diese Entscheidung nicht getroffen hätten.
Als du deine neue Strategie für euren Gruppenfitnessbereich entwickelt hast, hast du da überlegt, stattdessen auf Freestyle-Kurse zu setzen?
KC: Eigentlich nicht. Freestyle-Trainer*innen sind manchmal sehr Ego-gesteuert. Einzelne sind sehr charismatisch und werden zu echten Rockstars, aber meiner Erfahrung nach ist der Freestyle-Weg selten die beste Lösung für ein Unternehmen. Probleme sind hier unter anderem Sicherheit, Konsistenz, gleichbleibende Qualität, Skalierbarkeit und Vielfalt. Studios wie unseres, mit Mitgliedern aller Formen, Größen und Altersgruppen, brauchen Programme, die sicher sind und wissenschaftlich erwiesenermaßen Ergebnisse liefern. Sie müssen in sich schlüssig und leicht nachvollziehbar sein und Optionen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen enthalten. Das andere Problem bei Freestyle-Programmen ist, dass sich persönliche Vorlieben einschleichen, selbst wenn sie unbewusst sind. Wenn ich meine eigene Version von BODYPUMP entwerfen würde, würde ich den Bizeps weglassen, weil ich ihn nicht gerne trainiere, und mich auf die Bereiche konzentrieren, die mir Spaß machen – aber das wird nicht für alle anderen richtig sein. Mit der Musik ist es dasselbe: Wer Rockmusik liebt, wird in den Kursen wahrscheinlich viel Rockmusik spielen, aber das entspricht nicht unbedingt dem Geschmack aller anderen. Ein breites Angebot ist wichtig, um möglichst viele Mitglieder bedienen zu können – und das auf einem gleichbleibend hohen Niveau.
Was ist der nächste Schritt in eurer Strategie für Gruppentraining?
Wir haben eine große Marketingkampagne geplant, um das Jahr 2024 mit einem Paukenschlag zu beginnen. Wir haben eine großes Les Mills Launch-Event geplant, und ich werde alle meine Mädels auf der Bühne haben, die gemeinsam unterrichten, um eine echte Partyatmosphäre zu schaffen. Wir haben auch einige andere Les Mills Instruktor*innen, die zu diesem Event anreisen werden. Ich habe gerade die neuesten Marketingmaterialien implementiert, um sicherzustellen, dass unser Studio großartig aussieht, und wir nutzen diese Materialien auch, um in der Hochsaison neue Mitglieder zu gewinnen und viele neue Gesichter durch unsere Tür zu bekommen. Das Les Mills Team hat uns bei der Vorbereitung auf das kommende Jahr und bei der Festlegung der wichtigsten operativen Aspekte durch großartige Einblicke und Best-Practice-Beispiele sehr unterstützt.
Welchen Rat würdest du anderen geben, die darüber nachdenken, ihr Gruppentrainingsangebot neu zu beleben?
Ich würde sagen: Sei mutig, sei furchtlos und setze dir eine klare Vision davon, wo du hinwillst. Der Fitnessbereich ist heutzutage so wettbewerbsintensiv, dass kein Platz für Mittelmäßigkeit ist und es keine Abkürzungen zum Erfolg gibt. Du musst hart arbeiten, um etwas zu erreichen, also solltest du die Messlatte hoch ansetzen und herausfinden, wie viel dein Studio erreichen kann. Hindernisse und Widerstände sind unvermeidbar, aber bleibe deiner Vision treu und nutze deine Leidenschaft, um andere dazu zu inspirieren, sich dir auf dem Weg anzuschließen. Ja, am Anfang wird es etwas holprig sein, aber es bis zum anderen Ende zu schaffen, ist ein tolles Gefühl, und ich liebe es, wo wir als Studio jetzt stehen. Wir haben so viel Spaß, die Mitglieder lieben es, und es ist einfach ein großartiges Umfeld. Es fühlt sich ganz sicher nicht wie Arbeit an!
BEREIT, DEINE NÄCHSTE GENERATION VON MITGLIEDERN ZU BEGEISTERN?
Les Mills hat eine neue Reihe von Programmen entwickelt, die auf die spezifischen Anforderungen der Generation Z zugeschnitten sind und dein Studio auf die Überholspur bringen.
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