Für Sebastian Hoffmann steht fest: Outdoor Training ist fester Bestandteil der Zukunft des MAXSPORT ATTENDORN. Das Studio im nordrhein-westfälischen Attendorn, das bereits seit 2005 LES MILLS Partner ist und mit seinen 12 LES MILLS Instruktoren viel Wert auf den Kursbereich legt, hat sich mit einem Outdoor-Fitnessbereich eine ganz eigene Strategie überlegt, um seinen Mitgliedern während und auch nach Corona wieder einen guten Grund zu geben, zurück ins Studio zu kommen.
„Die ersten Reaktionen unserer Mitglieder waren ‚Wieso machst du das erst nach 15 Jahren?‘ – und sie haben Recht. Die Idee gedieh schon eine ganze Weile in mir, aber der letzte Anstoß fehlte“, so Hoffmann.
Während der gezwungenen durch Corona bedingten Studioschließung reifte die Idee weiter und der als Querdenker bekannte Hoffmann fragte sich ‚Wie geht es weiter und was kommt nach der Wiedereröffnung?‘.
Das finale Signal, um das Gedankenkonstrukt in die Realität zu verwandeln, war der Aufruf eines Kinderhospizes aus der Region, welches das Studio in der Vergangenheit schon öfter mit Spendenaktionen unterstützte.
„Für uns war es keine Frage, dass wir wieder dabei sind. Durch Corona hatten wir aber natürlich ganz andere Bedingungen, die wir bei solch einer Charity-Veranstaltung beachten und erfüllen mussten. Die einzige Option war zu dem Zeitpunkt, das Event Draußen zu machen. Innerhalb von vier Tagen haben wir dann eine Outdoorfläche und das Event aus dem Boden gestampft“, erzählt der Studioleiter.
„Glückliche Zufälle und gute Beziehungen haben mir in dieser Zeit viel ermöglicht und gut in die Karten gespielt.“
Das MAX SPORT ATTENDORN vereint in seinem 2000m² großen Gelände neben einer großzügigen Trainingsfläche und 2 Kursräumen mit einer Gesamtfläche von 270 m² , einen weitläufigen Außenbereich mit vielen Parkplätzen. Dennoch war Asphalt keine Option als Untergrund für einen hochwertigen Außenbereich und ein sicheres Trainingsumfeld. Zur Vorbereitung und Einrichtung seines Vorhabens informierte sich der engagierte Studiobetreiber zunächst über geeignete Untergründe und Teppiche, die Anbringung eines Sonnensegels zum Schutz vor starker Sonne oder leichtem Regen und nahm Kontakt mit einer ihm bekannten Eventfirma auf. Die Veranstaltungsbranche gerade in Zeiten von Corona zu unterstützen lag Sebastian Hoffmann sehr am Herzen und so wurde es zu einer Win-Win-Situation für beide Parteien.
„Glückliche Zufälle und gute Beziehungen haben mir in dieser Zeit viel ermöglicht und gut in die Karten gespielt“ gibt er zu. Für den letzten Schliff und eine gewisse Wohlfühl-Atmosphäre wurde der Outdoor-Bereich mit ein Blumenkübeln aufgepeppt und so entstand innerhalb nur einer Woche die perfekte Outdoor-Trainings-Arena – ein Kursraum unter freiem Himmel, der sich sehen lassen kann!
Laut Zählungen erzielte das Studio schon schnell wieder eine Kursauslastung von bis zu rund 90 %, was für das Studio eine tolle Bestätigung war, dass die Kreation eines Außenbereichs genau die richtige Entscheidung war.
Technisch gesehen bringt die Umsetzung von Outdoor-Kursen noch kleinere Herausforderungen mit sich. Jedes Mal muss eine Musikanlage draußen platziert werden. Aufgrund der Lage des Studios gibt es aber glücklicherweise keine Nachbarn oder Anwohner, die zu laute Musik stören könnte, sodass einem qualitativ hochwertigen Sound keine Grenzen gesetzt sind. Hier möchte das MAXSPORT eine einfachere Lösung schaffen, die den regelmäßigen Umzug der teuren Anlage vermeidet.
„Dieses Jahr ist für mich eine Testphase. Es ist für mich keine Frage, ob es weiter geht, sondern nur wie. Dass Kurse Draußen funktionieren, weiß ich jetzt. Jetzt muss nur noch eine dauerhafte Lösung her, die dem Wetter Stand hält.“
Trotzdem möchte der ehemalige Dachdeckermeister, dass der Outdoor-Bereich etwas Besonderes bleibt und nicht zu schnell als etwas Selbstverständliches gesehen wird. Wenn er sich ein Wunschbild malen könnte, würde die Outdoor-Fläche über den Sommer zu einer Unterhaltungsbühne werden.
„Draußen geht es nicht vorrangig um Gesundheit oder optimales Training, es geht um Unterhaltung, gute Stimmung, lockere Atmosphäre und geselliges Beisammensein. Ein Bereich mit Snacks und Drinks rundet das Ganze ab. Das ist das, was die Leute vor allem im Moment, nach einer Phase des Alleinseins, suchen“, bemerkt Sebastian Hoffmann.
Die großzügige Outdoor-Area hat aktuell eine Fläche von 120qm, die in naher Zukunft auf 240qm verdoppelt werden soll, um noch weitere Geräte und Workout-Möglichkeiten anbieten zu können.
„Mein Ziel ist es, bis nächstes Jahr 500qm hochwertige Outdoor-Trainingsfläche zu kreieren“, offenbart Hoffmann seine Vision. Der Bereich soll wie eine Bühne für Draußen sein und sowohl Fitness- und Krafttraining als auch den Kursbereich abdecken. Mit einem vor Regen geschützten Areal und einem Sonnenbereich soll die Outdoor-Area für jegliche Wetterbedingungen ausgerüstet werden und eine Terrasse mit einem kleinen Bistro oder einem Food-Truck im Lounge-Stil soll zum Verweilen und Kontakte knüpfen einladen.
„Einmal wie am Venice Beach fühlen. Nur halt in Attendorn“ beschreibt Sebastian Hoffmann sein Projekt mit einem Schmunzeln. Bei einem Aufenthalt am Venice Beach hat er sich wohl die ein oder andere Inspiration für sein Studio in Attendorn geholt hat.
Für das MAXSPORT ATTENDORN hat jeder Check-In einen Wert und gerade in solch einer Nach-Krisen-Zeit muss die Wertigkeit für Mitglieder gesteigert werden.
„Im Moment suchen die Menschen nach Unterhaltung und achten dabei auf eine gewissen Wertigkeit des Angebots. Man muss den Leuten bieten, was sie gerade brauchen und ich bin davon überzeugt, dass man mit einer ordentlichen Leistung auch entsprechend belohnt wird.“
Während das Premium Fitnessstudio aufgrund von Corona geschlossen war, hat es sich entschieden, keine Mitgliedsbeiträge einzuziehen. Sebastian Hoffmann ist der Meinung „Ich kann kein Geld nehmen, wenn ich keine Leistung biete. Wir haben trotzdem Trainings-Videos zur Verfügung gestellt und Equipment verliehen. Die Nachfrage nach SMARTBARS war extrem hoch. Zeitgleich haben wir die Gelegenheit genutzt, das Studio mal wieder auf Hochglanz zu polieren und aufzuräumen.“
„Wir hatten Glück, dass wir alles richtig gemacht haben.“
Auf die Frage, wie sie im Studio mit der Wiedereröffnung umgegangen sind, antwortete Hoffmann: „Uns war es bei der Wiedereröffnung wichtig, ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, aber genauso wichtig war uns das Gefühl der Freiheit. Wir wollten unsere Mitglieder nicht mit Regeln und Maßnahmen überfluten, daher haben wir uns dazu entschieden, die wichtigsten Neuerungen in Form von Postern und Social-Media-Beiträgen zu verdeutlichen und es dabei zu belassen.“
Das Vertrauen, das das Studio seinen Mitgliedern dadurch entgegenbrachte, hat gut funktioniert: „Wir hatten Glück, dass wir alles richtig gemacht haben und den Spaß an Fitness in den Vordergrund gestellt haben, anstatt den rein finanziellen Aspekt und die Handhabung von Mitgliedschaften. So konnte das MAXSPORT eine sichere Trainingsatmosphäre schaffen und die Check-Ins seiner Mitglieder schnell wieder steigern.
Die angebotenen Kurse des Studios, sowohl Indoor als auch Outdoor, bestehen zu drei Vierteln aus LES MILLS Programmen. Laut Hoffmann ist BODYPUMP der Kurs, der bei den Mitgliedern am beliebtesten ist, dicht gefolgt von CXWORKS, BODYBALANCE und RPM, wobei RPM lediglich im Indoor-Kursraum stattfindet. „Unser Outdoor-Bereich und insbesondere die Kurse waren ein Grund, warum die Kündigungswelle bei uns ausgeblieben ist“, betont Sebastian Hoffmann.
„Unser Outdoor-Bereich und insbesondere die Kurse waren ein Grund, warum die Kündigungswelle bei uns ausgeblieben ist.“
Aufgrund des ländlichen Standorts sieht der Studiobetreiber die größte Herausforderung darin, gute Instruktoren zu halten. Daraus resultiert, dass langfristige Planungen problematisch sein können. Dennoch investiert das Studio viel in die Weiterentwicklung seiner Instruktoren, da sie vor allem jetzt einer der wichtigsten sozialen Bezugspunkte für Studiomitglieder sind. Trotzdem denkt Sebastian Hoffmann auch schon an die Zukunft: „Wir müssen einen ganz anderen Standard im Studio schaffen und dürfen nicht alles auf unsere Trainer ausrichten. Die Balance ist der Schlüssel, indem man auch neben den Trainern Bereiche schafft, die unsere Studiomitglieder motivieren und begeistern. Wie zum Beispiel die Outdoor-Trainingsfläche.“
Das MAXSPORT ATTENDORN hat aufgrund der hohen Nachfrage nach sozialen Aktivitäten einen wiederkehrenden „Day of Lifestyle“ eingeführt, an dem den ganzen Tag Kurse auf der Outdoor-Fläche angeboten werden und verschiedene Kooperationspartner mit kleinen Ständen vor Ort präsent sind. Alles natürlich unter Einhaltung der Auflagen und Abstandsbestimmungen.
„Die Leute stürzen sich im Moment auf so etwas. Wir haben eine unglaubliche Reichweite, sogar aus dem rund 90 Kilometer entfernten Köln kommen Leute zu uns, um sich das anzuschauen.“, berichtet Hoffmann stolz.
„Die Teilnehmer waren und sind noch immer froh über unsere Unterstützung, aber das Schönste war, dass sie sagten, sie freuen sich, wenn sie endlich wieder zurück in die Live-Kurse können. In der Zeit, in der sie allein zu Hause trainiert haben, haben sie umso mehr die sozialen Aspekte und Vorteile von Gruppenfitness zu schätzen gelernt und die Outdoor-Kurse waren für sie der perfekte Wiedereinstieg.“
Zwei Wochen nach den Lockerungen und der damit verbundenen Wiedereröffnung des Studios fand das Charity-Event für das Kinderhospiz statt und die Kurse waren laut Studioinhaber Sebastian Hoffmann schnell wieder gut besucht.
„Der Samstag war ein Traum, das habe ich noch nie erlebt, einfach ein fantastisches Erlebnis, das ganz nebenbei durch die mediale Aufmerksamkeit unsere Check-Ins in die Höhe getrieben hat. Das war das Schlüsselerlebnis für uns, um unser Studio wieder anzukurbeln und eine Wirkung im Nachhinein zu erzielen“ schwärmt er.
„Ich bin gespannt, was noch kommt!“
Der lebensfrohe Inhaber hat aus den vergangenen Wochen und Monaten viel gelernt, persönlich und beruflich. Wenn er anderen Studiobetreibern einen Rat geben müsste, wäre es: „Einfach machen“, denn die Menschen brauchen im Moment mehr denn je Abwechslung und das Gefühl der Zugehörigkeit.
„Wir haben viel Positives aus dieser Zeit gezogen und haben Dinge, die wir in der Vergangenheit vernachlässigt haben, wie zum Beispiel der intensive Kontakt zu unseren Mitgliedern, wieder in den Fokus gerückt. Die positiven Auswirkungen davon merken wir bereits jetzt jeden Tag aufs Neue.“
Verabschieden tut sich Sebastian Hoffmann von uns mit einem vielsagenden Grinsen und den Worten „Ich bin gespannt, was noch kommt!“.
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