„Bei Architektur ist Wohlbefinden der wichtigste Faktor. Menschen wollen sich in einem Raum wohlfühlen“, sagte einmal die legendäre Architektin Zaha Hadid.
Nirgendwo ist das mehr der Fall als in einem Kursraum – und die Zahlen sprechen für sich. Fast ein Drittel (30 %) der potenziellen Studiomitglieder gibt an, dass eine ‚gute Atmosphäre‘ ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für ein Fitnessstudio ist, bei der Gen Z sind es sogar 37 %. Und natürlich ist ein gutes Design auch wichtig für die Mitgliederbindung.
„Menschen bewerten das Erscheinungsbild und die Atmosphäre regelmäßig als einen der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Fitnessstudios, und dennoch stehen bei vielen Studiobetreiber*innen Equipment und Ausstattung viel mehr im Fokus – und das ist gefährlich“, sagt Phillip Mills, Managing Director von Les Mills. „Wenn wir als Branche relevant bleiben wollen, müssen wir unseren Mitgliedern etwas bieten, für das es sich lohnt, das Haus zu verlassen.“
Kund*innen von heute haben mehr Trainingsmöglichkeiten denn je. Daher ist es wichtig, überzeugende Fitnesserlebnisse zu bieten, die zu großartigen Resultaten führen, um unsere Mitglieder zum Wiederkommen zu bewegen. Und wenn uns der Erfolg von Boutique-Studios etwas gelehrt hat, dann, dass Menschen immer noch Wert auf Bewegung legen und bereit sind, bis zu 30 US-Dollar pro Kurs für ein wirklich großartiges Erlebnis in einer stilvollen Umgebung auszugeben.
Die McKinsey-Studie 2024 Future of Wellness zeigt, dass Live-Fitnesskurse und Personal Training die beiden wichtigsten Bereiche sind, in denen Verbraucher*innen im kommenden Jahr mehr für Fitness ausgeben werden.
Gruppenfitnesskurse sind die erlebnisreichsten und motivierendsten Aktivitäten, die Sie als Studio anbieten können. Doch was braucht es, um einen atemberaubenden Kursraum zu gestalten, in dem eure Mitglieder es kaum erwarten können, zu schwitzen? Auf Grundlage der wichtigsten Insights und Top-Tipps von Expert*innen findet ihr hier die acht wichtigsten Hacks für einen erfolgreichen Kursraum.
Inspiration aus anderen Branchen
„Nur wenige großartige Ideen entstehen einfach aus dem Nichts“, sagt Fitness-Design-Legende Rudy Fabiano. „Die meisten lassen sich von ihren eigenen Erfahrungen inspirieren, daher ist es wichtig, immer die Augen für Designideen offen zu halten.
„Die Theaterbranche ist immer eine große Inspirationsquelle, ebenso wie kulturelle Veranstaltungen, und die trendigsten Boutique-Studios haben sich dies besonders zu Nutze gemacht. Stellt euch einen Nachtclub oder ein Konzert vor, mit Menschen die ausgelassen tanzen und feiern. Sie lassen sich von der Musik treiben und vergessen alles um sich herum.“
„Ich sehe mir das an und denke: ‚Davon können sich Fitnessstudios eine Scheibe abschneiden.‘ Gruppenfitnesskurse sind nicht einfach nur Kurse. Es geht um Performance. Der Kursraum muss diese Performance unterstützen und sie durch das Design und die Art und Weise, wie sich die Mitglieder fühlen, aufwerten.
Kursraumdesign ist wie eine Choreografie
Der Kursraum kann über das Gesamterlebnis eurer Mitglieder entscheiden und dafür sorgen, wie sich die Menschen fühlen, wenn sie an eurer Studio denken. Ob in der ruhigen Zen-Stimmung des Yogaraums oder in der anregenden Umgebung des HIIT-Bereichs – die Atmosphäre gibt den Ton für das Training an und motiviert die Teilnehmenden, immer wieder vorbeizukommen.
Wenn ihr mit der Planung eures Kursraum beginnt, solltet ihr eine genaue Vorstellung davon haben, was ihr mit der Atmosphäre erreichen möchtet, sprich euch eine Art „Erlebnis-Choreografie“ überlegen. Wie sollen sich Menschen fühlen, wenn sie euren Kursraum betreten? Und wie während des Workouts? Und wie, wenn sie den Raum verlassen?
Das Erlebnis für Mitglieder beginnt beim Betreten eures Studios und setzt sich in allen Bereichen eurer Räumlichkeiten fort. Ihr könnt die emotionale Reaktion eurer Mitglieder beeinflussen, indem ihr genau darauf achtet, was sie in den verschiedenen Bereichen eures Studios sehen, hören und fühlen.
Mehr Platz = größere Wirkung
„Wenn es um die Gestaltung eines großartigen Kursraums geht, dann müsst ihr sicherstellen, dass genug Platz vorhanden ist“, ergänzt Fabiano. „Studiobetreiber*innen gestalten ihre Kursräume oft zu klein. Mehr Menschen im Kursraum zu haben ist etwas Gutes – aus wirtschaftlicher Sicht ist es intelligent (siehe Grafik unten).
„Dann geht es darum, die passende Beleuchtung, einen geeigneten Boden, und die richtige Raumakustik zu wählen, um den Kursraum aufregend zu machen. Doch ohne Top-Soundsystem und Rockstar-Instruktor*innen, die wissen, was sie tun, kann der Kursraum noch so großartig sein, er wird leer bleiben.“
„Die Aufbewahrung des Equipments ist übrigens ein weiterer wichtiger Faktor, der oft übersehen wird. Eure Aufbewahrungslösung sollte gut aussehen, den Platz optimal nutzen und einfach zu erreichen sein. Wir platzieren die Aufbewahrung gerne direkt neben der Türe, damit die Teilnehmenden sich ihr Equipment schnappen und beim Verlassen des Kursraums wieder verstauen können, ohne die anderen zu stören.”
Platz optimal nutzen
Da der Platz knapp ist, zählt jeder Quadratmeter. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euren Kursraum optimal nutzt. Es geht nicht nur um ästhetische Aspekte, sondern auch um Flexibilität bezüglich der Raumgröße und um die Atmosphäre im Allgemeinen. Eine intelligente Planung im Voraus ist daher unerlässlich.
Mit einem durchdachten Design könnt ihr in eurem Kursraum HIIT-Kurse am frühen Morgen, gefolgt von Mind-Body-Workouts am Vormittag und On-Demand-Workouts am Nachmittag anbieten, bevor es nahtlos in die viel besuchten Kurse zu den abendlichen Spitzenzeiten übergeht.
Jaci Griffin, Managerin des Les Mills New Lynn Clubs in Neuseeland, hat kürzlich einen ungenutzten Raum in ihrem mittelgroßen Club in ein Boutique-Studio verwandelt. Sie empfiehlt Daten-Benchmarking als effektives Tool, um sicherzustellen, dass euer Kursraum den optimalen Programm-Mix unterstützt.
„Bei so vielen Trends und Mitgliederkategorien, die es zu bedienen gilt, kann es eine echte Herausforderung sein, zu entscheiden, wie der Platz im Studio aufgeteilt werden so“, sagt Jaci. „Einer unserer wichtigsten Leistungsindikatoren ist, dass wir 2,1 aktive Mitglieder pro Quadratmeter in unseren Trainingsräumen betreuen wollen – wir nutzen dies, um unsere Entscheidungen über Auslastungs-Management und Investitionen zu treffen. Wir haben darauf geachtet, dass der Boutique-Raum ein Mehrzweckraum ist, damit wir ein breites Spektrum an Kursen anbieten können. Durch den Raum konnten wir sowohl unsere Auslastungskennzahlen als auch unsere Gesamtmitgliederzahl erheblich steigern.“
Cycling-Power
Wenn es um die Gestaltung eines Cycling-Raums geht, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Der Cycling-Raum ist aufgrund seiner Flexibilität und der Anzahl an Bikes, die darin Platz finden, der profitabelste Bereich des Studios pro Quadratmeter. Deshalb lohnt es sich, bei der Gestaltung hervorragende Arbeit zu leisten.
Ob Beleuchtung und Design im Stil eines Nachtclubs, pulsierende Soundsysteme oder fancy Bildschirme – ein atemberaubender Cycling-Raum ist ein großartiges Mittel, um potenzielle Mitglieder anzulocken und sie zu überzeugen.
Für Gold's Gym Newburgh und Middletown in New York – zwei der größten Gold's Filialen in den USA – hat sich die Einrichtung eines Immersive Cycle-Raums mit riesigen Bildschirmen und einem Programm von Weltklasse als Game-Changer erwiesen, um den Kursraum zu füllen.
„Wir haben Immersive Fitness angenommen und der Wert, den THE TRIP uns gebracht hat, ist enorm – unsere Mitglieder sind absolut begeistert,“ so Eigentümer und geschäftsführender Gesellschafter Don Murphy.
„Mein Rat ist: Ganz oder gar nicht – du musst mutig und mit ganzem Herzen dabei sein. Middletown hat die größte THE TRIP Installation in den USA, eine 17-Meter-Leinwand mit einem Dreiprojektor-System. Alle, die das sehen, sind völlig hin und weg – es ist ein echter Publikumsmagnet!“
In der Zwischenzeit konnte Brick Bodies dank einer Neugestaltung des Kursraums und einer Neuausrichtung auf die Förderung einer Community die Zahl der Teilnehmenden an Indoor-Cycling-Kursen um 50 % steigern.
Bewegt eure Mitglieder dazu, Werbung für euch zu machen
„Die sozialen Netzwerke – besonders Instagram – spielen eine wichtige Rolle dabei, das Design von Kursräumen, und die Ästhetik von Fitness im Allgemeinen, in den Vordergrund zu rücken“, so Fabiano. „Wenn der Ort, an dem sie trainieren, ansprechend aussieht, dann teilen eure Mitglieder gerne Fotos davon in den sozialen Medien, und machen somit auch ihre Freunde auf euch aufmerksam.”
Schafft „Instagram-freundliche“ Wände, die eure Mitglieder dazu bewegen zu zeigen „Hier trainiere ich. Ich habe Spaß. Komm doch auch vorbei!“ Wenn ihr es richtig anstellt, werden eure Mitglieder zu einem wichtigen Zahnrad in eurer Social-Media-Maschine und werden schon bald das Marketing für euch übernehmen.
„In den Studios, die ich im Laufe der Jahre geleitet habe, war Gruppenfitness der wichtigste Faktor für den Verkauf von Mitgliedschaften und eine hervorragende Quelle für Weiterempfehlungen in den sozialen Medien“, erzählt der legendäre Betreiber Herb Lipsman.
„Seien wir ehrlich, die Leute gehen nicht auf Facebook oder Instagram, um über ihr Lieblingslaufband oder ihre Lieblings-Kraftgerät zu sprechen. Lieber schwärmen sie von dem tollen Kurs, den sie gerade mit einem fantastischen Instruktor gemacht haben, und teilen ihr verschwitztes Selfie. Es ist ein großartiges Instrument, um den Bekanntheitsgrad eures Studios zu steigern und der Schlüssel zur Gewinnung potenzieller Neumitglieder.
Innovation, die begeistert
In einer Keynote erläuterte Phillip Mills, wie führende Fitnessstudios Boutique-Angebote in ihre Studios integrieren, um ein jüngeres Publikum anzusprechen und die Bedrohung durch umliegende Boutique-Studios zu minimieren.
Am Beispiel des erfolgreichen Midtown Athletic Club in Chicago, der seine Mitgliederzahlen von vor der Pandemie bereits übertroffen hat und als das profitabelste Studio der Welt gilt, betonte er, wie wichtig es ist, in neue Innovationen zu investieren, um die Mitglieder zurückzugewinnen.
„Nach den Herausforderungen der letzten Jahre sind praktisch alle Betreiber gezwungen, ihre Mitgliederzahlen so schnell wie möglich zu erhöhen, was bedeutet, dass sie neue Dinge tun müssen, um die Leute zu begeistern und anzulocken“, so Phillip Mills.
„Inmitten der weltweiten Finanzkrise standen die Menschen vor Apple Stores Schlange, um das neueste iPhone zu ergattern. Das ist das Niveau, das wir anstreben müssen – neues Equipment, aufregende neue Kurskonzepte, Boutique-Studios innerhalb unserer Studios, ein schickes und dynamisches Dekor – Angebote, die so überzeugend sind, dass sie Menschen begeistern, egal, was in der Welt passiert.“
Ein atemberaubendes Design ist nicht alles!
„So sehr wir auch die Bedeutung des Designs für das Mitgliedererlebnis betont haben, sollten wir die Bedeutung eines großartigen Teams und Kursangebots nicht unterschätzen“, so Fabiano.
„Sie sind das Herz und die Seele eures Kursraums. Ein atemberaubendes Design untermalt und lässt die Dinge gut aussehen. Wir sorgen dafür, dass sie sich auch gut anfühlen. Wir sorgen dafür, dass sich die Menschen wohlfühlen und sich irgendwann trauen, den Schritt von einer sanften Yogastunde zu einem intensiveren Workout wie BODYPUMP zu wagen.
„Dennoch kann das Design einen enormen Einfluss darauf haben, die Wahrnehmung und Art und Weise, wie sich die Menschen in einem Raum fühlen, zu verändern. Das Kursprogramm allein reicht nicht aus, und das Design ist von entscheidender Bedeutung, um das Erlebnis zu verbessern und es zu mehr als nur einem Workout zu machen.“
BEREIT FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION VON MITGLIEDERN?
Les Mills hat eine Reihe neuer Workouts entwickelt, um die spezifischen Anforderungen der Generation Z zu erfüllen und euer Studio auf die Überholspur zu bringen.
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