8 Wege, wie Sie digitale Fitness-Fans in Studiomitglieder verwandeln

Wie können Fitnessstudios den Corona-bedingten digitalen Fitness-Boom für sich nutzen, um neue Mitglieder zu gewinnen?

Eine Frage, mit der sich viele Betreiber auseinandersetzen, die ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen wollen. Die Nutzung digitaler Lösungen, um Verbraucher an sich zu binden und sie wieder für Live-Training zu begeistern, ist der Erfolgsschlüssel für die wirtschaftliche Erholung von Fitnessstudios.

Mit geschätzten 375.000 Fitness-Apps zieht die Welt des digitalen Trainings immer mehr Menschen in ihren Bann – und bietet Fitnessstudios damit spannende Möglichkeiten, um ihre Mitgliederzahlen zu steigern.

Eine Umfrage des Fitnessstudio-Entwicklers Alliance Leisure ergab, dass 96 Prozent der Verbraucher, die während des Lockdowns ein Workout eines Fitnessstudios ausprobierten, angaben, das Studio bei der Wiedereröffnung besuchen zu wollen. Indem sie mit Livestreams und On Demand-Workouts das Trainingserlebnis aus dem Studio zu den Mitgliedern nach Hause bringen, haben Studiobetreiber die Chance, auch Zielgruppen zu erreichen, die sonst kein Fitnessstudio besuchen würden und ihnen zu einem gesünderen und aktiveren Lebensstil zu verhelfen.

Aber was braucht es, um diese Interessenten in zahlende Studiomitglieder zu verwandeln? Was wünschen sich digitale Nutzer von einem Fitnessstudio? Und wie schaffen es Fitnessstudios, sie anzusprechen?

Die Antworten finden sich in einer neuen, noch nicht veröffentlichten Studie über die Gewohnheiten und Vorlieben von Nutzern digitaler Fitnessangebote. Die Studie vom März 2021, die Erkenntnisse von 3.225 LES MILLS On Demand-Nutzern im Alter von 16-80 Jahren umfasst, beleuchtet genau, was digitale Fitnesskonsumenten wollen und wie Fitnessstudios sie ansprechen können.

Wir durften einen Blick auf die Studie werfen. Hier die acht wichtigsten Insights für Studiobetreiber:

1. Mentale Gesundheit als wichtiger Motivator

Während 77 Prozent der Nutzer digitaler Fitnessangebote angaben, dass die Verbesserung ihrer Fitness ein Hauptgrund für das Training sei, wurden die Vorteile für die mentale Gesundheit, die das Training mit sich bringt, als ebenso wichtig erachtet. Die Stärkung der mentalen Gesundheit (77 %) sowie Stressabbau (75 %) waren die Hauptgründe für die Nutzung der Plattform. Dies zeigt, dass vor allem der gesundheitliche Aspekt Nutzer digitaler Fitnessangebote motiviert.

Die Hauptmotivatoren variierten jedoch je nach Alter und je nach vorhandener Mitgliedschaft in Studio – etwas, das Fitnessstudiobetreiber bei der Erstellung gezielter Werbekampagnen berücksichtigen sollten. Millennials gaben an, dass sie motiviert sind, ihre Fitness zu verbessern und Gewicht zu verlieren, während die Gen X und Baby Boomers sich vor allem darauf konzentrieren, ihr Fitnesslevel zu halten. Letzteres wurde von Nutzern digitaler Fitnessangebote, die auch Mitglieder eines Studios sind, als am wichtigsten erachtet, während bei Nicht-Mitgliedern eine gesteigerte Fitness und eine Gewichtsabnahme die Hauptmotivatoren waren.

2. Soziale Medien: der beste Ort, um sie zu finden

Neben der richtigen Botschaft ist es für Fitnessstudios ebenso wichtig zu wissen, wo sie Nutzer digitaler Fitnessangebote finden und was sie ihnen anbieten können.

Wenn es um die Suche nach Fitness Content geht – wie Neuigkeiten, Trends und Informationen zu Fitness und einem gesunden Lebensstil – waren Social-Media-Kanäle wie Facebook (34 Prozent) und Instagram (33 Prozent) die beliebtesten Ziele für Nutzer digitaler Fitnessangebote, gefolgt von alternativen Quellen wie Zeitschriften, Suchmaschinen und Nachrichtenseiten.

Und sie wollen keine Selfies oder lustige Tanzvideos auf TikTok sehen – Nutzer digitaler Fitnessangebote sind auf der Suche nach seriösen, wissenschaftlich fundierten Fitnessinhalten, die sie dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Zu den beliebtesten Themen gehören:

• Tipps zu Ausführung und Technik
• Zielgerichtete Trainingspläne
• Motivation und Inspiration
• Ernährungstipps
• Angebote für Equipment und Ausrüstung
• Allgemeine Informationen zu Gesundheit und Wohlbefinden

3. Equipment „wiegt nicht schwer“

Während die gängige Meinung vorherrscht, dass einer der Hauptgründe für den Besuch eines Fitnessstudios darin besteht, Zugang zu Equipment und Geräten zu erhalten, die einem zu Hause nicht zur Verfügung stehen (nicht viele haben in ihrer Wohnung den Platz oder einen ausreichend stabilen Boden für ein Power Rack!), trifft dies nicht unbedingt auf Nutzer digitaler Fitnessangebote zu.

Die Menge an Equipment, die sie zu Hause haben, variiert stark, jedoch sind viele bereits gut ausgestattet. Fast die Hälfte (41 Prozent) hat sich seit dem Abschluss eines digitalen Fitness-Abos Equipment für zu Hause angeschafft, während sich knapp ein Viertel (22 Prozent) in Zukunft mehr Equipment anschaffen möchte.

Was die Art des Equipments anbelangt, so verfügen die meisten Nutzer digitaler Fitnessangebote über kleinere Gegenstände wie Yogamatten und Widerstandsbänder, während zwei Drittel (68 Prozent) eine Langhantel und Gewichte besitzen.

4. Trainingsfortschritte messen

Es überrascht vielleicht nicht, dass digitale Fitnessnutzer Daten im Allgemeinen und die Verfolgung ihrer Trainingsfortschritte lieben. 59 % der Befragten gaben an, ihr Training regelmäßig zu tracken, wobei die meisten von ihnen auch Trainingsdaten, wie Kalorienverbrauch, Herzfrequenz, ... aufzeichnen.

Die beliebtesten Arten der Erfassung waren:

• Manuelle Nachverfolgung durch Notizen, Verwendung einer App oder einer Tabellenkalkulation (30 %)
• Apple Watch (28 %)
• Fitbit (21 %)
• Garmin (12 %)

Vor diesem Hintergrund sollten Studios an die Liebe der Nutzer digitaler Fitnessangebote zu Daten und Fortschritt anknüpfen, indem sie die Effektivität von Trainingseinheiten im Studio für schnellere Erfolge betonen. Die Les Mills Groupness Study, die ergab, dass Live-Gruppentrainings für ein höheres Maß an individuellem Vergnügen, Anstrengung und Zufriedenheit sorgen, wäre eine erstklassige Studie, auf die man sich beziehen könnte, ebenso wie auf die Tatsache, dass Fitnessstudio-Mitglieder im Durchschnitt 14 Mal aktiver sind als Nicht-Mitglieder.

5. Omnichannel unverzichtbar

Ob Sie es nun hybrid, gemischt, „phygital“ oder anders nennen, die Fitness-Konsumenten von heute verlangen Omnichannel-Trainingserlebnisse, die zu ihrem Lebensstil passen und es ihnen ermöglichen, so zu trainieren, wie sie es wollen. Aus digitaler Sicht sind die wichtigsten Erwartungen der Benutzer qualitativ hochwertige Workouts, Komfort und großartige Instruktoren.

Und trotz ihrer Vorliebe für digitale Fitness bleiben Offline-Aktivitäten ein starker Bestandteil ihres Trainings, denn mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) gibt an, auch Mitglied in einem Fitnessstudio zu sein.

6. Nutzer lieben Live-Workouts

Obwohl sie Nutzer digitaler Fitnessangebote sind, bleibt das Live-Workout im Studio für viele der Befragten die erste Wahl – auch für diejenigen, die nicht Mitglied in einem Studio sind. Von denjenigen, die Mitglied in einem Studio sind, gaben etwa 61 Prozent an, dass Live-Kurse ihr bevorzugtes Trainingsformat sind, während 28 Prozent On Demand-Workouts bevorzugen, die sie jederzeit und überall absolvieren können.

Interessanterweise gaben auch 35 Prozent der Nicht-Fitnessstudiomitglieder an, dass Live-Kurse ihr bevorzugtes Trainingsformat sind, was darauf hindeutet, dass Fitnessstudios erhebliche Möglichkeiten haben, sie für sich zu gewinnen. Dies deckt sich mit einer Umfrage von November 2020 mit 9.000 LES MILLS On Demand-Nutzern, die ergab, dass 63 % der Nicht-Mitglieder interessiert sind, Les Mills Live-Kurse in einem Fitnessstudio auszuprobieren.

7. Digitale Angebote werden vorausgesetzt

Studios, die ihren Mitgliedern hochwertige, digitale Lösungen bieten, können die Mitgliederbindung nachhaltig stärken. Von den Nutzern, die über ihr Studio zu LES MILLS On Demand gestoßen sind, gaben 95 Prozent an, dass sie ihrem Studio gegenüber positiver eingestellt sind, weil es digitale Inhalte anbietet. Es ist also naheliegend, dass Nutzer digitaler Fitnessangebote, die noch keine Mitglieder sind, zu einem Studio tendieren, das bereits eine digitale Lösung anbietet.

Darüber hinaus spielen digitale Angebote eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dass Mitglieder ihre Trainingsgewohnheiten beibehalten und motiviert bleiben, wenn sie es zeitlich nicht schaffen, das Studio zu besuchen. Fast die Hälfte (47 %) der Befragten gab an, die Häufigkeit ihres Trainings während der Pandemie erhöht haben, während nur 18 % vom Gegenteil berichteten.

8. Nutzer digitaler Fitnessangebote sind loyal

Die Untersuchung ergab, dass Nutzer digitaler Fitnessangebote (in diesem Fall LES MILLS On Demand-Nutzer) ihrer bevorzugten digitalen Plattform gegenüber sehr loyal sind. Nur 13 Prozent der Befragten nutzen auch ein anderes kostenpflichtiges Abo und ein ähnlich geringer Anteil (16 Prozent) nutzt derzeit kostenlose Online-Workouts aus Quellen wie YouTube.

Digitale Fitnesslösungen sind ohne Frage eine wichtige Säule des Erfolgs von Fitnessstudios geworden, doch es ist die Kombination aus digitalen und Live-Kursen, mit denen Fitnessstudios sich von der Konkurrenz abheben. Wichtig ist es, hochwertige On Demand-Inhalte und Livestreams anzubieten, die motivierend sind, Spaß machen und Resultate liefern. Schließlich ist YouTube randvoll mit kostenlosen, durchschnittlichen Fitness-Inhalten. Um dagegen anzukommen, muss das Angebot von Fitnessstudios Weltklasse sein – damit Nutzer weiterhin bereit sind, für ihre Inhalte zu bezahlen.