25 Jahre BODYCOMBAT - Interview mit Andree Holtmeyer

BODYCOMBAT Programmspezialist und Nationaltrainer Andree Holtmeyer nimmt uns mit in die Vergangenheit und teilt seine Erlebnisse aus den letzten 25 Jahren von BODYCOMBAT. Er erzählt uns, wie er seine Liebe zum Programm gefunden hat, welche Highlights er in seinen Classes erlebt hat und warum es sich lohnt dieses Programm zu unterrichten und im Kursplan zu etablieren.

Was macht deine Rolle im deutschen Trainer- und Presenterteam aus?

Andree: Als Programmspezialist bei Les Mills leite ich das deutsche BODYCOMBAT Team und stehe mit Rat und Tat zur Seite. Ich bilde die neue Generation von BODYCOMBAT Instruktor*innen aus und bewerte die Grade Reviews unserer Trainer- und Presenter*innnen, damit sie sich stets weiterentwickeln können. Darüber hinaus stehe ich jederzeit für Technikfragen bei neuen Releases zur Verfügung.

Was liebst du am meisten an BODYCOMBAT?

Andree: Die Kontinuität! Man kann sich darauf verlassen, dass es immer wieder Spaß macht und dass das Workout und die Musik immer ähnlich aufgebaut sind. Gleichzeitig gibt es immer wieder neue Innovation in den einzelnen Releases, neue Kombination der Bewegungen, wo man eigentlich denkt, da kann jetzt nichts Neues mehr kommen und dann lernt man doch so viel mehr. Das ist das, was mich am meisten daran fasziniert – man kann sich nicht zurücklehnen, sondern immer nach vorn schauen, lernen und üben.

Wie bist du zu BODYCOMBAT gekommen?

Andree: Während einem BODYPUMP Kurs bei Ute Wagner im Bielefelder Studio, habe ich ausgehängte Werbung zum neuen Programm entdeckt und an einer BODYCOMBAT Stunde teilgenommen. Die Class war total faszinierend! Alle Trainer*innen standen vorne und haben das Programm eine Stunde lang zusammen präsentiert – das war Irre! Und hat natürlich viel Spaß gemacht.

Ich habe mich damals durch meine Taekwondo Erfahrungen im Programm wiedergefunden und gedacht – da sind so viele Bewegungen drin, die mir mit der Musik einfach liegen und ich somit mein Herz an das Programm verloren habe. Kurz danach habe ich die Ausbildung zum BODYCOMBAT Instruktor gemacht. Dann hat es auch nicht mehr lang gedauert bis ich zum Programmspezialisten ernannt wurde.

Was war das Highlight deiner Ausbildung?

Andree: Mein besonderes Highlight war, dass sich alle einen persönlich Action Hero Namen ausdenken konnten, mit dem wir dann praktisch innerhalb der Ausbildung auftreten sollten. Mein Name war Jet Li, das war zu der Zeit ein Kampfsportler und Schauspieler mit sehr vielen Beintechniken. Nach meiner ersten Präsentation sagte mein Ausbilder Frank zu mir: Also Andree, für mich bist du ab jetzt Prinz Valium, Valium steht für ein Beruhigungsmittel. Das konnte ich erst gar nicht verstehen, aber als ich dann das Video gesehen hatte, musste ich ihm leider recht geben. Meine Bewegungen sahen so schläfrig und langsam aus. Mittlerweile habe ich das im Griff, aber zu hören, dass man als erfahrener Kampfsportler für dieses Programm trotzdem nicht immer perfekt ist, war sehr prägend für mich.

Gleichzeitig hat es mir aber auch für meine Ausbildungen den Blick geöffnet zu verstehen, dass jede*r Teilnehmer*in mit unterschiedlichen Erfahrungen in eine BODYCOMBAT Ausbildung kommt und man Verständnis haben muss, dass jeder seinen individuellen Weg als Instruktor*in geht.

Warum sollten Menschen BODYCOMBAT trainieren?

Andree: Der Körper wird in BODYOCMBAT in alle Richtungen trainiert. Heutzutage gibt es viele Menschen, die hauptsächlich in sitzenden Tätigkeiten beschäftigt sind. Bei BODYCOMBAT wird der ganze Körper trainiert: Wir treten schlagend zur Seite, wir agieren im Oberkörper, versuchen leichtfüßig zu sein, wir bewegen uns vorwärts, nach hinten und zur Seite weiter mit den Kicks. Wer kickt heute überhaupt noch zur Seite? Wenn, dann kickt ein Fußballer nach vorn. Bei einem Sidekick oder Roundhouse Kick in BODYCOMBAT wird die Hüfte komplett bewegt – wofür sie gebaut und entwickelt ist. Wir nutzen praktisch die ganzen Bewegungen und halten den Körper dahingehend komplett in seiner Mobilität und Agilität aufrecht.

Zusätzlich wird durch die Koordination von Bewegungen das Gehirn auf Höchstleistung gebracht, was beispielweise hilft gegen Demenz anzutrainieren. Der Sport ist, wenn man will, genau so anspruchsvoll wie Mathe.

Aber ein zentraler Punkt ist natürlich der Spaß! Es ist ein gruppenorientiertes Workout, bei dem man sich gegenseitig motiviert. Die Menschen kommen angespannt in eine Class und sind danach locker und glücklich.

Warum sollten Studios BODYCOMBAT im ihrem Kursplan mit aufnehmen?

Kann ich nur mit der Gegenfrage beantworten: Gibt es Studios die kein BODYCOMBAT anbieten? (lacht) Es ist wirklich eine Bereicherung, das Programm in seinem Studio anzubieten! Die Instruktoren brennen für das Programm, reißen die Leute mit und binden Teilnehmende an das Studio. Es gibt einfach das Sprichwort: Les Mills Teilnehmer kündigen nicht. Wir haben sogar mal bei einem Studiowechsel erlebt, dass uns 80 Leute gefolgt sind und blind einen neuen Vertrag unterschrieben haben, einfach weil sie weiterhin den Kurs mit uns machen wollten.

Ich hatte sogar mal einen Rollstuhlfahrer in BODYCOMBAT bei mir!

Einer der wichtigsten Gründe ist natürlich auch, dass für jede Alters- und Fitnessgruppe was dabei ist. Jeder kann BODYCOMBAT mit den unterschiedlichen Optionen machen. Ich hatte sogar mal einen Rollstuhlfahrer in BODYOCMBAT bei mir. Der kam eines Tages in meine Class und sagte, er würde gerne BODYCOMBAT machen. Da musste ich erstmal schlucken und überlegen, wie soll das jetzt gehen? Und es hat tatsächlich funktioniert! Er hat dann die Bewegungen mit den Rollen gemacht, ging das rechte Bein vor, hat er das rechte Rad nach vorn genommen. Er hat einfach seinen Ausgleich und Glück in diesem Programm gesucht, das war wirklich bemerkenswert. Es macht einfach unglaublich Spaß, wenn ich sehe, dass alle zusammen trainieren können.

Wie kriegst du deine Teilnehmer*innen am besten motiviert?

Andree: Ich habe immer gute Laune und Spaß, wenn die Leute um mich herum sind. Ich sehe, dass die Menschen miteinander interagieren oder auch über meine Fehler lachen, dann ist es einfach schön und locker. Es ist mein größtes Ziel, dass alle glücklich sind!

Hast du Tipps für BODYCOMBAT Instruktor*innen?

Andree: Bleibt dabei, macht auf jeden Fall weiter und lasst euch dabei nicht unterkriegen. Ihr seid wirklich großartig! Bereitet euch für die Ausbildungen oder eure Classes gut vor und lernt so viel es geht! Was ich auf meiner Reise als BODYCOMBAT Instruktor gelernt habe ist, immer offen für Neues zu sein. Stillstand ist oft ein Rückstand, denkt niemals du kannst alles oder du brauchst nichts Neues mehr lernen.

Bleibt motiviert und stets positiv, sorgt aber auch dafür, eure eigenen Batterien nicht leer laufen zu lassen und gönnt euch Pausen!

Hast du schon mal Rachael und Dan getroffen?

Ich habe sie das erste Mal vor 20 Jahren in Amsterdam getroffen. Beide haben eine unglaubliche Entwicklung hinter sich und sind sehr familiäre und nahbare Menschen!

Auf was freust du dich am meisten in der 100. Release von BODYCOMBAT?

Auf die Musik! Das wird der Burner!

Folge Andree auf Instagram: @andreeholtmeyer