„Die Antwort lautet Hologramme – Presenter aus aller Welt wurden auf die Bühne projiziert. Diese projizierten Bilder sind sogar noch besser als Hologramme. So konnten wir alle Presenter auf einer Bühne darstellen, nur waren sie zu keinem Zeitpunkt im selben Raum.“
Les Mills Producer Ross Peebles und Line Producer Georgia Burn erläutern die geniale Lösung, die inmitten der Corona-Pandemie entwickelt wurde.
„Die Pandemie hat uns bei der Produktion der Masterclasses vor massive Herausforderungen gestellt“, erzählt Ross. „Als die Reisebeschränkungen erstmals verkündet wurden, entwickelten wir die einmaligen United Releases, bei denen die Presenter sich selbst mit dem iPhone filmten. Wir haben diese Taktik anschließend für die folgenden Releases weiterentwickelt.“
Doch als sich abzeichnete, dass die Reisebeschränkungen in absehbarer Zeit nicht gelockert werden würden, suchte das Team nach einem neuen Ansatz, um das globale Les Mills Team in der Masterclass zusammenbringen. Ziel war es, dass das Team tatsächlich gemeinsam Tracks präsentieren kann, anstatt nur als Shadows zu fungieren. Und während das Filmen mit iPhones für die visuelle Präsentation gut funktioniert hatte, war die Qualität der Audioaufnahmen für die Masterclasses nicht ausreichend. „Für eine Les Mills-Produktion ist eine professionelle, klare, einwandfreie Tonqualität unerlässlich“, so Georgia. „iPhone Aufnahmen können uns diese Qualität leider nicht liefern.“
EIN EINZIGARTIGER ANSATZ
Und dann kam der Durchbruch. Das Team fand eine Lösung, die es sowohl den neuseeländischen als auch den internationalen Presentern ermöglichte, gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Dafür wurden sie in ihren eigenen Ländern so gefilmt, dass sie später als Hologramme neben ihre neuseeländischen Kollegen eingeblendet werden konnten.
„Die größte Herausforderung war es, eine Gruppe von internationalen Presentern auf kreative Weise zusammenzubringen und gleichzeitig den Ablauf der Class nicht zu stören", erklärt Georgia. „Wir hätten ein Kamerateam losschicken können, um jemanden in China bei der Präsentation der BODYPUMP Release zu filmen, aber dann hätte es – sowohl aus kreativer als auch aus technischer Sicht – ganz anders ausgesehen und geklungen als das, was vielleicht in Sydney oder Großbritannien gefilmt worden wäre. Darum haben wir uns für ein einheitliches Konzept mit gleichbleibender Qualität entschieden.“
DIE TESTPHASE
Das Team führte am Ende der Dreharbeiten im vierten Quartal Tests durch, um sicherzustellen, dass das Konzept kreativ war, aber auch von den Program Directors abgesegnet werden konnte. Die Form musste der Funktion folgen, daher war es wichtig, dass der Ansatz nicht nur aus technischer Sicht funktionierte, sondern auch als Lehrmittel taugte.
„Eine der Herausforderungen war es, sicherzustellen, dass es für alle Programme funktioniert“, so Ross. „Natürlich sind die Unterschiede zwischen Programmen wie RPM und BODYATTACK erheblich: Das eine findet auf einem stationären Bike statt, das andere braucht viel mehr Raum. Funktioniert das kreative Konzept, wenn jemand auf der Bühne einen Ladder Run macht, anstatt auf einem Fahrrad zu sitzen? Funktioniert die Hologramm-Projektion, wenn wir im Liegen einen Core-Track machen, im Gegensatz zu Kniebeugen bei BODYPUMP? Es geht um alles oder nichts: Das Konzept musste für jeden Track in jedem Programm funktionieren, die wir auf diese Weise gefilmt haben (BODYPUMP, BODYATTACK, RPM, BODYCOMBAT und BODYBALANCE).”
DAS FILMING: INTERNATIONAL TROTZ CORONA
Die Dreharbeiten fanden in London, Shanghai, Sydney und Paris statt. Ross leitete die Dreharbeiten von Les Mills International in Auckland aus. „Wir haben die Aufnahmen im Wesentlichen über eine robustere Version von Zoom beobachtet", erklärt Ross. „So hatten wir die Kameras im Blick und konnten sie steuern, um sicherzustellen, dass wir genau das bekommen, was wir brauchen. Auch Kylie [Gates, Creative Director] und die Program Directors waren mit dabei, um die Performance-Elemente im Blick zu behalten.“
„Für die internationalen Drehs hatten wir sehr spezielle, detaillierte Pläne“, so Georgia. Es war sehr wichtig, dass alle unsere technischen Parameter eingehalten wurden, denn wenn man erst einmal zu den Dreharbeiten kommt, müssen alle Details stimmen. So kann man sich auf den kreativen Filmprozess konzentrieren und hält sich nicht mit technischen Details auf. Wir hatten sehr detaillierte Pläne in Bezug auf Kameras und Objektive, Aufnahmewinkel, Licht- und Bühnenspezifikationen, etc.“
ZEITVERSCHIEBUNG UND CORONA-MASSNAHMEN
Die Dreharbeiten rund um den Globus an aufeinanderfolgenden Tagen stellten die Teams vor zusätzliche Herausforderungen durch Zeitzonen und Sprachbarrieren (mit China und Frankreich).
„Wir haben fünf Tage hintereinander gefilmt und die Presenter waren an den entgegengesetzten Enden der Erde. Es stand also die Frage im Raum ‚Um wie viel Uhr sollen wir drehen?‘", so Ross. „Das Pariser Team beendete die Dreharbeiten erst gegen 04:15 Uhr Ortszeit. Es war ein gewaltiges Unterfangen für die Teams, BODYATTACK oder BODYCOMBAT Tracks um 03:30 Uhr morgens zu drehen, Masken zu tragen, auf den Sicherheitsabstand zu achten und unter Umständen zu arbeiten, die schon zu den besten Zeiten schwierig und stressig gewesen wären, ganz zu schweigen von der zusätzlichen Belastung durch die Maßnahmen.“
Die Filmwoche fand statt, als Europa und Großbritannien von weiteren Abriegelungen bedroht waren, was bedeutete, dass die Teams unglaublich flexibel sein und sich auf verschiedenste Szenarien vorbereiten mussten.
„Die Situation änderte sich ständig – es war unberechenbar“, erzählt Georgia. Ausgerechnet ein paar Tage bevor wir in Paris mit den Dreharbeiten begannen, wurde in Frankreich eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen, was für uns massive Probleme mit sich brachte. Und nur ein paar Tage nach den Dreharbeiten kam es zu einem landesweiten Lockdown. Es gab diverse Herausforderungen, manche mehr, manche weniger vorhersehbar. Wir haben einfach versucht, potenzielle Probleme so gut wie möglich vorherzusehen und sie von vornherein zu entschärfen.“
ENTSTEHUNG DER HOLOGRAMME
Nachdem die internationalen Dreharbeiten abgeschlossen waren, wurde das Material nach Neuseeland geschickt, um es vor den Dreharbeiten in Auckland zu bearbeiten – „Ein gewaltiges Unterfangen an sich“, sagt uns Ross. „Wir haben Terabytes an Filmmaterial aus der ganzen Welt heruntergeladen. Vor ein paar Jahren wären wir auf dieses Datenvolumen technisch gar nicht vorbereitet gewesen. “
Als es zu den Dreharbeiten in Auckland kam, nahmen die Teams die bearbeitete Version der Hologramme und projizierten sie so, dass die Presenter sie beim Filming sehen und hören konnten.
"Wir hatten einen speziellen Bildschirm zwischen dem Program Director und dem Presenter, durch den wir gefilmt haben", erklärt Georgia. Es handelt sich um ein so genanntes „Holo-Gaze“, eine mit Silberoxid getränkte Leinwand, um sie so reflektierend wie möglich zu machen, so dass man, wenn das Bild eines Presenters darauf fällt, man diesen tatsächlich sehen kann. Wir erschaffen die Illusion, dass die Presenter gemeinsam auf der Bühne stehen, indem wir das Bild auf diese beschichtete Leinwand projizieren. Auch die neuseeländischen Presenter sehen dieses Bild beim Filming ihrer Tracks.“
„Wir wollen damit nicht sagen, dass Washington Chishaya mit Glen beim RPM Filming im selben Raum war“, erklärt Ross. „Wir sagen nicht, dass er da ist, aber wir kreieren eine sehr realistische Darstellung von ihm. Man kann ihn hören, man kann ihn sehen und er sieht ziemlich echt aus. Aber natürlich ist Glen mal kleiner und Washington größer – und umgekehrt. Und der Winkel verändert sich. Die ganze Sache ist wirklich ziemlich abstrakt.“
TEAMWORK PAR EXCELLENCE
Sowohl Ross als auch Georgia betonen, dass die Dreharbeiten ohne die unglaubliche Unterstützung und Zusammenarbeit der internationalen Teams nicht möglich gewesen wären.
„Es war eine echte Teamleistung“, so Georgia. „Und das war entscheidend für den Erfolg des Drehs. Der Teamgeist war beeindruckend, von den Trainings-Managern in den verschiedenen Ländern über die Presenter bis hin zu den Filmteams vor Ort. Alle waren bemüht, ihr Bestes zu geben. Es war eine herausfordernde Zeit für alle, aber es war auch ein ganz besonderes Filming, bei dem allen wichtig war, dass es ein Erfolg wird.“
„Diese Aufnahmen sind oft aus vielen Gründen kompliziert", ergänzt Ross. „Aber bei diesem speziellen Filming kamen ja noch ganz andere Faktoren hinzu: vorbearbeitete Sequenzen und Hologramme, ein Live-Dreh mit projizierten Bildern und der Versuch, sicherzustellen, dass alle im Takt sind. Wenn man all das betrachtet, dann war die Herausforderung enorm.“
Um das Gefühl der Verbundenheit zu fördern, haben einige der Teams Momente choreografiert, in denen sie mit ihren Teams „interagieren“ konnten. „Bei BODYCOMBAT hatten Dan und Rach zum Beispiel geplant, an welchen Stellen sie virtuelle High-Fives machen konnten", erzählt Ross. „Als Lunar [Lu] in China drehte, wusste sie also, an welchem Stellen Dan und sie abklatschen würden. Sobald das Material in Neuseeland ankam, konnte Dan ihrer Projektion bei den Dreharbeiten dann ein High-Five verpassen, sodass es am Ende so aussieht, als würden sie sich tatsächlich gegenseitig abklatschen.“
„Es ist nichts Besonderes. Einfach eine kleine Geste. Doch genau das sind die Momente, die das globale Les Mills Team zusammenbringen.“
Hier erfährst du mehr über die Highlights der kommenden Releases.