Lisa Osborne (Australien/Neuseeland)
Was bedeutet Gleichberechtigung? Wenn es um die Arbeit im Fitnessbereich geht, bedeutet Gleichberechtigung Chancengleichheit für alle. Für mich bedeutet das: Wenn du die Aufgabe erfüllen kannst, solltest du die Möglichkeit dazu bekommen. Keiner Person sollte aufgrund ihrer Körperform, Größe, ihres Alters, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung eine Chance verwehrt werden. Die Kriterien sollten nur darauf beruhen, ob du qualifiziert für den Job bist.
Ja, ich habe in meiner Karriere aufgrund meines Alters und meiner Sehprobleme Vorurteile erlebt, aber ich möchte sagen, wie dankbar ich bin, dass ich mehr positive als negative Erfahrungen gemacht habe. Jeder Mensch ist anders und ich glaube, jeder Mensch hat etwas Besonderes und Einzigartiges zu bieten. Ich weiß, was ich kann, und ich nutze es, um mich auf mein Ziel zu konzentrieren und motiviert zu bleiben, hart zu arbeiten. Jedes Mal, wenn ich gefragt werde, ob ich eine Auslandsreise mache oder für eine Veranstaltung gebucht werde, denke ich: „Die wollen mich immer noch?“ LOL!
Ich schaue zu den Frauen auf, die stolz auf ihre Körper sind und das tun, was sie lieben. Ich schaue zu Frauen auf, die sich nicht von anderen den Weg vorgeben lassen – die nicht der Norm folgen, nur weil andere sagen, dass sie es tun sollen. Nur weil etwas in der Vergangenheit auf eine bestimmte Weise gemacht wurde, heißt das nicht, dass wir es jetzt auch so machen müssen.
Und was mein Alter anbelangt: Ich arbeite hart, um meine Fitness zu erhalten, mein Unterrichten zu verbessern und mich ständig anzupassen, um in der Branche auf dem Laufenden zu bleiben. Ich bin vielleicht nicht mehr in meinen 20ern, 30ern oder sogar 40ern, aber ich stehe morgens auf und trainiere hart, um meine Stärken und Fähigkeiten beizubehalten und weiterhin mein Bestes zu geben. Ich habe eine Hüftprothese, die mich manchmal einschränkt, also musste ich mein Training daran anpassen. Mein Alter und meine Hüfte sind eine Realität, aber sie sind kein Grund, mit dem Training aufzuhören oder nicht mehr weiter an meinen Zielen zu arbeiten. Mein Motto lautet: „Anpassen, reagieren und dann weitermachen!“
Vor fünf Jahren wurde mir gesagt, dass ich nach meiner Hüftoperation nie wieder an Gruppenfitness teilnehmen, geschweige denn unterrichten würde. Seitdem lebe ich jeden einzelnen Tag so, als ob ich auch morgen noch das tun würde, was ich liebe! Ich bekomme oft Kommentare wie „Du bist zu alt dafür“, aber davon lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich arbeite daran, stark zu sein, sowohl körperlich als auch mental, um mich von Negativität und Vorurteilen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Kein Mensch sollte das! Ich schaue zu allen auf, die positiv denken und es schaffen, sich durch schwierige Situationen, Vorurteile und Diskriminierung zu kämpfen.
BODYATTACK ist ein Programm, das alle Menschen einbezieht! Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Freude, bunte Farben, Spaß, ... – einfach ein großartiges Erlebnis. Seit ich BODYATTACK unterrichte, geht es um viel Energie, Möglichkeiten für alle und darum, Menschen zu inspirieren, einfach Spaß an Fitness zu haben. Unser Motto war schon immer: SCHWITZE, LÄCHLE, TEILE DIE ENERGIE UND NIMM DIE HERAUSFORDERUNG AN. Wir wollen, dass alle mitmachen und unsere Leidenschaft für Fitness teilen. Das Programm hat sich mit den Fitnesstrends weiterentwickelt, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, aber der Kern ist derselbe geblieben: Inklusion für alle.
Hier sind die Dinge, die meiner Meinung nach eine großartige Frau ausmachen:
- Sei mutig.
- Sei mental und körperlich stark.
- Sei unaufhaltsam.
- Sei du selbst.
- Sei freundlich.
- Sei offen, dazuzulernen! Probiere neue Dinge aus und passe dich bei Bedarf an; Wachstum ermöglicht es uns, die beste Version von uns selbst zu sein – füttere deinen Körper und füttere deinen Geist!
- Sei eine Team Playerin! Versuche nicht, alles selbst zu machen – sei offen für die Meinung anderer und sei dir bewusst, dass gemeinsam alles besser geht. Teile Visionen und Wünsche!
- Sei du selbst! Sei dir bewusst, wer du bist und wofür du stehst. Sei stolz auf all das, was dich ausmacht. Sei stolz auf dich! Rechtfertige dich nie für deine Einzigartigkeit und entschuldige dich nie. Sei mutig und trau dich, gesehen zu werden!
- Versprühe Liebe ❤️ und sieh immer das Positive. ⭐️
- Lächle und die Welt wird zurücklächeln – reiß Menschen mit deiner Energie mit!
- Lächle und du wirst spüren, wie die Wärme deine Seele erfüllt.
Nichola Smiles (USA)
Ich bin in meinem Beruf immer wieder auf indirekte Vorurteile gestoßen. Und einfach ein paar seltsame Aussagen. Manchmal trauen sich Menschen nicht, mich anzusprechen. Wenn sie mich erst einmal kennengelernt haben, sind sie überrascht, wie nett ich bin. Sie sagen: „Wow, du bist ja richtig nett. Leider ist das das Klischee von schwarzen Frauen – dass wir irgendwie unnahbar oder gar eingebildet sind.
Als ich in das LES MILLS TAP [Trainer, Assessor, Presenter]-Team in den USA aufgenommen wurde, gab es auf der Facebook-Seite viele Diskussionen zum Thema Vielfalt und Inklusion. Die Leute haben Fragen gestellt wie: Wählt ihr die Leute aus den richtigen Gründen aus? Wählt ihr die aus, die am besten qualifiziertet sind? Das war zu der Zeit, als ich gerade zum Team gestoßen war und es hat mich wirklich nachdenklich gemacht. Ich will nicht, dass irgendjemand denkt, dass ich möglicherweise nur ausgewählt wurde, weil ich eine Schwarze Frau bin.
Ein oder zwei Monate später unterhielt ich mich mit jemandem aus dem TAP-Team und erzählte der Person, wie nervös ich wegen der Erwartungen an mich als Teil des Teams war: „Na ja, weißt du, du wirst es gut machen, weil du schwarz bist.“
Dieser Kommentar hat es für mich absolut ruiniert. Er hat mir den Rest gegeben. Obwohl ich wusste, dass ich gut war, ging mir dieser Kommentar nicht aus dem Kopf, bis ich bei meinem ersten Event auftrat. Es lastete wie eine Bürde auf meinen Schultern und ich setzte mich selbst so sehr unter Druck, weil ich nicht wollte, dass irgendjemand denkt, ich sei ins Team gekommen, weil ich eine Schwarze Frau bin; ich wollte, dass sie wissen, dass ich eine großartige Instruktorin bin. Zum Glück habe ich nach dem Event tolles Feedback bekommen, so dass ich mich ein bisschen entspannen konnte.
Allerdings gab es mal einen Vorfall, bei dem ich mich wirklich ungerecht behandelt gefühlt habe. Ich arbeitete in einem Fitnessstudio, von dem ich wusste, dass die männlichen Instruktoren mehr Geld bekamen als ich. Ich sprach einen meiner Manager darauf an, aber ich war wahrscheinlich zu vage, was das eigentliche Problem war: Ich habe aufgrund meiner Qualifikationen und meiner Leistung mehr Gehalt gefordert. Ich erhielt eine Gehaltserhöhung, aber sie entsprach immer noch nicht der meiner männlichen Kollegen. Ich beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Mit der Zeit kehrte das nagende Gefühl zurück, dass das einfach nicht gerecht war. Auch wenn Fitness nicht meine Haupteinnahmequelle ist, glaube ich, dass die Dinge fair sein sollten. Ich wusste, dass ich mehr Classes unterrichtete als meine männlichen Kollegen, die gleiche oder eine höhere Kursteilnahme verzeichnete als sie und die richtigen Qualifikationen besaß. Ich wandte mich erneut an die Geschäftsführung und sprach die Ungerechtigkeit diesmal direkt an.
Ich war überrascht, dass das in der Fitnessbranche passierte, die größtenteils von Frauen dominiert wird. In der Branche, in der ich hauptberuflich arbeite [Ingenieurwesen], hätte ich das erwartet, aber ich hätte nie gedacht, dass ich mich im Fitnessstudio rechtfertigen muss, wo der einzige Unterschied zwischen mir und den männlichen Trainern unser Geschlecht ist.
Ich hoffe, dass ich durch mein Handeln anderen Frauen das Gefühl gebe, alles schaffen zu können. Sie sollen mutig sein in ihrem Denken und in ihrem Leben. Eine Sache, die ich wirklich liebe, ist es, andere gewinnen zu sehen! Ich liebe es, den Erfolg anderer Menschen zu feiern. Im Fitnessbereich kann der Konkurrenzkampf manchmal ziemlich brutal sein. Es gibt einen Platz für uns alle; wir alle sind einzigartig und können etwas Besonderes in die Fitnesswelt einbringen. Mein übergeordnetes Ziel ist es, einen fitteren Planeten zu schaffen, und je mehr Menschen dabei sind, desto besser.
Ein inspirierendes Zitat, das ich liebe und nach dem ich lebe, ist: „Wenn du den Erfolg einer anderen Frau feierst, wird dir das niemals den Glanz oder den Ruhm nehmen. Wenn überhaupt, dann wird es noch mehr Licht erzeugen.“ – Alex Elle. Ich möchte die Frau sein, die immer den Erfolg einer anderen Frau feiert und sie aufmuntert – egal ob sie im Raum ist oder nicht.
Emelie Roslund Grönlund (Schweden)
Mein Verhältnis zu Sport war nicht immer gut. Ich wurde mit einem so genannten fibulären Längsdefekt geboren, das heißt, mir fehlte ein Wadenbein. Mein Bein war außerdem unterentwickelt und kürzer als das andere, und wegen des fehlenden Wadenbeins hatte ich einen missgebildeten Knöchel und Fuß. In meiner Kindheit war es schwer, körperlich mit den anderen Kindern mitzuhalten und ich hasste alles, was mit Sport und Bewegung zu tun hatte.
Nach mehreren Jahren und diversen Operationen traf ich im November 2016 die Entscheidung, meinen Fuß amputieren zu lassen. Das hat meine Fähigkeit, aktiver zu sein, deutlich verbessert, aber ich war noch immer der Meinung, dass Sport langweilig und anstrengend ist und mir nichts bringt. Im Sportunterricht bekamen wir die Aufgabe, uns ein eigenes Trainingsprogramm auszudenken, das wir ein paar Wochen lang zu Hause durchführen sollten. Ich war unmotiviert und wusste nicht, was ich tun sollte, also ermutigte mich meine Mutter, sie zu den Gruppenfitnesskursen zu begleiten, die sie besuchte. Zunächst war ich skeptisch, beschloss aber, es zu versuchen. BODYPUMP und LMI STEP waren die ersten Programme, die ich ausprobierte. Ich habe mich in die Workouts, die Musik und das Gefühl der Verbundenheit mit den anderen Teilnehmer*innen und dem Instruktor verliebt. Nach kurzer Zeit trug ich den ganzen Tag Trainingskleidung und wartete nur darauf, den Abendkurs zu besuchen.
Nach der Pandemie hörten einige unserer Instruktor*innen auf und der Leiter des Fitnessstudios fragte mich, ob ich Lust hätte zu unterrichten. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich fit genug wäre, aber schließlich entschied ich mich, es zu versuchen. Ich hatte aus erster Hand erfahren, wie viel Einfluss Instruktor*innen auf Menschen haben können, und dachte, es wäre unglaublich, wenn ich auch einen positiven Einfluss auf Menschen haben könnte. Ich entschied mich für LES MILLS TONE, weil es ein wirklich cooles und inklusives Programm ist, das alle Elemente enthält, die du brauchst: Kraft, Cardio, Balance, Koordination usw. und gleichzeitig viele Alternativen bietet.
Mir ist es wichtig, mich für Behinderte Menschen einzusetzen. Menschen mit Behinderungen sind weniger körperlich aktiv als die Allgemeinbevölkerung, weil es ihnen an Verfügbarkeit, Unterstützung und oft auch an Selbstvertrauen fehlt. Das ist einer der Gründe dafür, dass Menschen mit Behinderung im Allgemeinen einen schlechteren Gesundheitszustand haben als die Gesamtbevölkerung, insbesondere Frauen. Ich finde, das ist wirklich unfair und das muss nicht so sein.
Wir brauchen mehr Sichtbarkeit. Wir sehen behinderte Menschen oft bei den Paralympics oder bei beeindruckenden Extremsportarten, aber nicht so oft bei alltäglichen oder Fitnessaktivitäten. Nicht alle wollen ein Athlet*innen werden, einen Marathon laufen oder hohe Berge besteigen. Manche Menschen wollen einfach nur einen Weg finden, ihren Körper zu bewegen, ihre Herzfrequenz zu erhöhen und Kraft aufzubauen. Ich glaube, dass es einfacher wäre, behinderte Menschen in einem alltäglichen Sportkontext zu zeigen und andere, ob mit oder ohne Behinderung, dazu zu inspirieren, dass sie es auch schaffen können.
Für mich bedeutet Fairness im Fitnessbereich, dass jeder Mensch dieselben Möglichkeiten haben sollte, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln und zu pflegen. Es ist wichtig, Vielfalt zu fördern, die Fitnessbranche zugänglicher zu machen und dafür zu sorgen, dass sich die Menschen zugehörig fühlen.