ICH DACHTE NICHT MEHR „ICH MUSS DÜNNER WERDEN”, SONDERN SETZTE MIR ZUM ZIEL, MEINE SPORTLICHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT ZU STEIGERN.

Sie ist die Tochter von zwei LES MILLS Legenden und regelmäßig Presenterin bei LMI Step und LES MILLS TONE Masterclasses. Doch Kaylah-Blayr Fitzsimons-Nu'us Weg zum Erfolg war nicht immer leicht, wie sie uns im Interview erzählt.

SARAH SHORTT:

Hallo Kaylah! Du bist die Tochter von LMI Step Programmdirektor Mark Nu-u-Steele und Trainerin Carla Fitzsimons. Wie war es, in einem „Gruppenfitness-Haushalt“ aufzuwachsen?

KAYLAH-BLAYR FITZSIMONS-NU'U:

Oft scherze ich mit meinen Freunden, dass ich im Studio One [bei LES MILLS Auckland City] geboren wurde – ich bin seit dem Tag meiner Geburt mit Gruppenfitness vertraut! Schon als ich klein war, habe ich meine Eltern auf der Bühne beobachtet und wusste, dass ich das auch machen wollte. Ich habe Mama und Papa bei den Masterclass Filmings zugesehen und dachte, wie cool es ist, dass sie auf der Bühne stehen und all diese Menschen inspirieren.

Erinnerst du dich daran, dass du vor sechs Jahren gefragt hast, ob du beim GRIT Filming im Publikum dabei sein könntest? Ich erinnere mich, dass du in deiner Nachricht geschrieben hast: „Ich habe wahrscheinlich nicht den richtigen Look“. Jetzt bist du Presenterin bei den Masterclasses für mehrere Programme, darunter BODYPUMP! Erzählst du uns von diener Entwicklung in den letzten sechs Jahren?

Obwohl ich immer fasziniert war von dem, was meine Eltern taten, und dachte, ich könnte es auch, war eine meiner größten Hürden meine Körperwahrnehmung. Ich war schon immer etwas kräftiger und obwohl ich wusste, dass ich gute Leistungen erbringen konnte, hatte ich das Gefühl, dass ich einen ganzen Haufen Gewicht verlieren müsste, bevor ich eine echte Chance bekommen würde.

Eines Tages machten mein Vater, Jackie [Mills] und Diana [Archer Mills] und ich im Fitnessstudio eine BODYCOMBAT Class. Diana wandte sich an mich und sagte: „Willst du beim TONE Filming dabei sein?“ Ich war völlig überrascht und antwortete: „Bist du sicher? Ich bin nicht in der besten Form.“ Sie sagte, das mache nichts, sie glaube, dass ich gut dafür geeignet sei.

Das hat meine Denkweise völlig verändert. Von diesem Moment an dachte ich nicht mehr: „Ich muss dünner werden“, sondern setzte mir zum Ziel, meine sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern.

Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht, zu denken, dass ich abnehmen müsse, um das zu erreichen, was ich will ... Aber das hat bei mir nie funktioniert. Ich setzte mir ein neues Ziel: Ich wollte die beste Athletin werden, die ich sein konnte: meine eigene Heldin, meine eigene Inspiration. Ich wollte stolz auf mich sein. Würde sich dadurch auch mein Körper verändern, wäre das ein netter Nebeneffekt.

Nach jedem Filming sehe ich mir die Fotos an und versuchte, mir nette Worte zu sagen. Ich habe diesen Teufel auf meiner Schulter, der sagt: „Du bist nicht dünn genug, um neben Khiran [Huston] zu stehen“, aber ich bin wirklich zufrieden mit meinen Fortschritten bei den letzten Filmings.

Als ich das erste Mal in der Masterclass auftrat, schrieben mir einige Leute auf Instagram, wie toll es sei, verschiedene Körpertypen zu sehen. Ich dachte mir: „Ich will nicht ‚die Kräftige‘ sein“. Aber irgendwann, sah ich es als etwas Positives. Ich habe vielleicht nicht die gleiche Körperform wie Tash oder Erin, aber ich gebe mein Bestes und merke, dass es mir wirklich gut geht.

Das war eine weitere Hürde. Ich dachte: „Ich bin hier. Ich bin jetzt da, wo ich sein will, und darauf bin ich wirklich stolz.“ Es war eine Reise, und ich befinde mich noch immer auf der Reise – ich tue, was ich kann, um eine gute Einstellung zu bewahren und positiv über meine bisherige Leistung zu denken.

Das klingt sehr herausfordernd! Wie hat dich dein Vater auf diesem Weg unterstützt?

Es gab mal ein Mitglied im Fitnessstudio, das den Instruktoren gegenüber ziemlich kritisch war. Ungefähr ein Jahr, nachdem ich dich nach dem Filming gefragt hatte, saß ich im Café des Fitnessstudios und dieses Mitglied sprach mich an und lud mich ein, mich dazu zu setzen. Er fragte mich, was ich machen wolle, wenn ich älter bin, und ich sagte, ich würde gerne Programmdirektorin und Presenterin auf der großen Bühne werden.

Er sagte es mir direkt ins Gesicht: „Das wird nichts. Du bist viel zu kräftig. Keiner würde sich mit dir identifizieren.” Er sagte, wenn ich Chancen bekäme, würden die Leute denken, dass ich sie aufgrund meiner Eltern bekommen hätte – und nicht, weil ich mich angestrengt und sie verdient hätte. Er sagte, dass ich nicht wirklich gut sei und die Leute denken würden, dass ich es nicht verdiene, auf der Bühne zu stehen.

Das machte mich so fertig. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Ich verließ das Fitnessstudio und rief meinen Vater an, der mich tröstete. Er sagte: „Hör nicht auf ihn. Du kannst mit deinem Leben machen, was du willst.”

Ich habe dieses Mitglied ewig nicht mehr gesehen und dann, eines Mittwochabends, unterrichtete ich mit meinem Vater LMI STEP in Studio 2 [im LES MILLS Auckland City] und er kam in den Kursraum. Mein Vater ging zur Stereoanlage, drehte die Musik leiser und sagte über das Mikrofon: „Hey du. Wenn du noch einmal mit meiner Tochter sprichst, haben wir ein Problem”. Dann drehte er die Musik wieder auf und wir machten weiter.

So schrecklich diese Erfahrung auch war, sie hat mich gelehrt, gelassener zu sein, aber auch Respekt vor mir selbst und meinen Träumen zu haben.

Er sagte es mir direkt ins Gesicht: „Das wird nichts. Du bist viel zu kräftig. Keiner würde sich mit dir identifizieren.” Er sagte, wenn ich Chancen bekäme, würden die Leute denken, dass ich sie aufgrund meiner Eltern bekommen hätte – und nicht, weil ich mich angestrengt und sie verdient hätte.

Kannst du mir etwas über dein Leben außerhalb des Unterrichtens erzählen?

Ich bin Personal Trainerin bei LES MILLS Auckland City. Ich glaube, alle Personal Trainer sagen, dass sie tolle Kunden haben, aber ehrlich gesagt – ich bin von großartigen Menschen umgeben.

Ich mag die Flexibilität, die ich als PT habe. Ich bestimme meinen eigenen Zeitplan und kann mich um meine Schwester kümmern. Das Schwierigste für mich war, zu lernen, wie ich meine Steuern selbst mache. Als ich mit der Ausbildung anfing und ich selbst Geld verdiente, war das toll! Dann bin ich zum Steuerberater gegangen und er hat mir direkt eine hohe Steuerrechnung aufgedrückt. Das war ätzend, haha!

Mein Vater hat mir beigebracht, wie man Beruf und Privatleben gut unter einen Hut bringt. Er war schon immer gut darin, hart zu arbeiten, sich aber auch mal freizunehmen, wenn es nötig war. Er schafft nur dann wirklich etwas, wenn er kreativ ist, und versucht nicht, etwas zu erzwingen, wenn er nicht in der Stimmung ist. Ich habe von meinem Vater gelernt, nicht zu streng mit mir zu sein. Wenn es einen Tag gibt, an dem wir uns beide nicht kreativ fühlen, aber trotzdem etwas erledigen müssen, können wir das tun – aber es wird in der Regel nicht so gut sein, wie wenn wir ausgeruht sind und mit einem klaren Kopf an die Arbeit gehen.

Deine Eltern sind geschieden. Verbringst du mit beiden gleich viel Zeit?

Meine Schwester schon und ich bin ihr immer gefolgt, damit ich in beiden Haushalten aushelfen konnte. Aber jede Woche umzuziehen war nervig, also wechsle ich jetzt einfach immer mal wieder zwischen Mama und Papa hin und her. Es kommt darauf an, wer mir das beste Angebot macht, haha!

Für alle, die es nicht wissen: Ich habe eine Schwester namens Dayelle Jorge (kurz DJ), die entwicklungsverzögert ist und an Epilepsie leidet. Sie ist 20, hat aber die Gehirnfunktion einer Einjährigen. Früher hatte sie jeden Tag oder sogar jede Stunde Anfälle. Aber als sie älter wurde hat sich das gebessert. Seit etwa einem Jahr hatte sie keinen Anfall mehr, was uns alle sehr freut.

Wann immer Mama oder Papa Hilfe brauchen, bin ich da. Wenn meine Schwester einen Anfall hat, kann ich alles stehen und liegen lassen und da sein, um zu helfen, denn ich habe meinen Zeitplan im Griff und meine Kunden sind immer verständnisvoll. Dayelle muss rund um die Uhr betreut werden und braucht bei allem Unterstützung: Wir duschen sie, füttern sie, bringen sie zur Toilette, helfen ihr beim Gehen ... Wir machen so ziemlich alles für sie. Es ist eine große Teamleistung, sich um Dayelle zu kümmern, und meine ganze Familie hält zusammen – alle packen mit an.

Sie ist das glücklichste kleine Küken, das man sich vorstellen kann. Alle, die das hier lesen und denken: „Oh nein die Arme, das ist so traurig“, denen kann ich sagen: Es ist ganz und gar nicht so. Dayelle ist so glücklich. Sie strahlt richtig. Meine Beziehung zu ihr ist das, worauf ich in meinem Leben am meisten stolz bin.

Welche Tipps hast du als Expertin für diejenigen, die neu mit dem Sport beginnen und mit der Motivation zu kämpfen haben?

Wir Instruktoren wissen, dass es verschiedene Arten von Motivation gibt, die Menschen ansprechen. Manche sind durch optische Veränderungen motiviert – sie wollen abnehmen oder straffer werden. Anderen geht es um das Gefühl beim Training – sie wollen die Endorphine erleben und sich danach besser fühlen. Und anderen, wiederum, ist das alles egal – sie wollen einfach nur mit dir trainieren.

Ich würde sagen, finde heraus, was für dich funktioniert. Finde heraus, was dich erfüllt und dich dazu bringt, dich zu bewegen. Und rufe es dir an den Tagen, an denen du keine Lust hast, in Erinnerung.

Welchen Tipp hast du für diejenigen, die an manchen Tagen einfach das Handtuch werfen und aufgeben wollen? Wie schaffen sie es, dranzubleiben?

Wenn du ein Workout machst und es dir keinen Spaß macht und du im Moment keine Lust darauf hast, ist es in Ordnung, eine Pause einzulegen. Entweder verschiebst du es auf später – oder du sagst: „Gut, ich habe meine halbe Stunde geschafft, mehr brauche ich im Moment nicht.“ Und dann mach beim nächsten Mal ein bisschen mehr.

Wenn du das Gefühl hast, dass du mit dem Sport aufhören willst, solltest du dich daran erinnern, warum du überhaupt angefangen hast. Egal, ob du aus gesundheitlichen Gründen Sport treiben musst, um für deine Kinder zu sein, oder um deine Stimmung zu verbessern ... Was auch immer es ist, behalte es im Hinterkopf. Das Wunderbare an Fitness ist, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Wenn dir eine Sache nicht zusagt, kannst du etwas anderes ausprobieren.

Es ist ein menschlicher Instinkt, aber sich mit anderen zu vergleichen, ist gefährlich, wenn du deine eigene Fitnessreise beginnst. Du wirst das Gefühl haben, dass du noch nicht weit genug gekommen und zu langsam bist.

Als Personal Trainerin triffst du sicher auch auf Menschen, die sich nicht fit genug fühlen, um zu trainieren. Welchen Rat hast du für sie?

Das kommt häufig vor, wenn Personen anfangen, mit mir zu trainieren. Oft haben sie so viel Angst, dass sie sich gar nicht erst trauen anzufangen. Ich glaube, es geht darum, sich daran zu erinnern, dass wir alle irgendwo anfangen müssen. Wer ist schon eines Tages aufgewacht und war gleich topfit? Du musst irgendwo anfangen, um irgendwo anders hinzukommen.

Sei stolz darauf, dass du den ersten Schritt wagst, und versuche, dich nicht mit anderen zu vergleichen. Es ist ein menschlicher Instinkt, aber sich mit anderen zu vergleichen, ist gefährlich, wenn du deine eigene Fitnessreise beginnst. Du wirst das Gefühl haben, dass du noch nicht weit genug gekommen und zu langsam bist.

Konzentriere dich auf das Positive und deine Meilensteine. Wenn du dich aufgerafft und 20, 30 oder auch nur fünf Minuten geschafft hast, ist das etwas, worauf du stolz sein kannst. Mach dich nicht runter, weil du noch nicht da bist, wo andere sind. Es gibt Menschen, die noch nicht einmal daran gedacht haben, anzufangen. Die Tatsache, dass du den ersten Schritt getan hast, ist großartig!

Kaylah-Blayr Fitzsimons-Nu'u Kaylah-BlayrFitzsimons-Nu'u ist Presenterin für BODYPUMP, LMI STEP und LES MILLS TONE sowie Coach für LES MILLS GRIT, CEREMONY und CONQUER. Sie lebt in Auckland, wo sie auch als Personal Trainerin bei LES MILLS Auckland City tätig ist.